Felber4Future – Tradition ist keine Entschuldigung

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Die Wiener Traditionsbäckerei Felber investiert in nachhaltige Lösungen.

Es ist Doris Felbers persönliches Anliegen, sich im Hier und Jetzt Gedanken über eine bessere Zukunft zu machen. Doch wer die Powerfrau kennt, weiß, dass es nicht nur bei Überlegungen bleibt, sondern, dass auf Worte Taten folgen. In der Zentrale im 22. Wiener Gemeindebezirk wurde bereits Vieles umgestellt, Vieles ist noch in Planung.

Im Zuge eines Pressefrühstücks präsentierte Doris Felber bisherige Nachhaltigkeitsmaßnahmen und künftige Vorhaben des Unternehmens. Als Chefin war es ihr wichtig, hervorzuheben, dass man als Unternehmen eine Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt hat. Das bloße Berufen auf die langjährige Tradition eines Unternehmens oder die Ausrede, dass man etwas immer schon so gemacht habe, lässt sie nicht gelten. Mit der Kampagne „Felber4Future“ sollen die Bestrebungen des Bäckereibetriebs sichtbar gemacht werden. „Das ist kein Marketing-Gag oder der Versuch, das Gewissen reinzuwaschen! Wir haben bereits viel in nachhaltige Lösungen investiert und sind damit noch lange nicht fertig“, so Felber. „Ja, wir sind ein Traditionsbetrieb, aber sich darauf auszuruhen ist feige – und kurzsichtig. Tradition darf kein Grund sein, dass ein Unternehmen mit Verantwortung für die aktive Gestaltung der Zukunft, nichts tut. Tradition ist keine Entschuldigung.“

Heimisch ist nachhaltig
Während bei vielen Bäckereien „exotische“ Körner und Getreidesorten Hochkonjunktur haben, setzt der Betrieb auf 100% heimisches Getreide/Mehl und Zutaten: Kein Sesam aus Indien zur Bestreuung, keine Chiasamen oder Kürbiskerne aus China, sondern u.a. heimische Sonnenblumenkerne werden verwendet. Auch bei anderen Zutaten setzt man auf einen kleinen ökologischen Fußabdruck: Avocados, die im Anbau enorm viele rare Wasserressourcen benötigen und einen langen Transportweg zurücklegen, oder Thunfisch, der beim Fang tonnenweise Beifang bedrohter Tierarten verursacht, sucht man im Sortiment vergeblich. Mohn kommt zur Gänze aus dem Waldviertel und die Milch stammt zu 100% aus dem Zillertal. Eier aus heimischer Freilandhaltung und Wurst/Schinken eines Fleischerei-Familienbetriebs, der sein Fleisch lokal bezieht, dürfen nicht fehlen.

CO2-neutrale Produktion
Zudem ist die Produktion seit Jahren CO2-neutral, d.h. dass der Betrieb das ausgestoßene CO2 zur Gänze durch Maßnahmen wie Photovoltaik-Anlagen am Dach und andere Ausgleichsformen kompensiert. Bisher produziert die Anlage rund 100.000 kWh Strom. Das entspricht dem Bedarf von 30 Privathaushalten. Und es soll mit der Verdopplung der Paneele demnächst begonnen werden. Unterstützt wird Felber dabei von einem Projekt der Wirtschaftskammer. Strom, den das Unternehmen zusätzlich für die Produktion benötigt, stammt zur Gänze aus erneuerbaren Quellen. Der für Doris Felber nächste logische Schritt: Die Umstellung auf Pellets als erneuerbare Ressource.

Lebendiges Betriebsgelände
Wer bei Betreten des Geländes ein Summen in den Ohren hat, irrt nicht: Es befinden sich auf dem Areal zahlreiche Bienenstöcke und seit Neuestem auch ein großes Insektenhotel. Zusätzliche Bienenstöcke sind in Planung – und wer weiß: Vielleicht kann der produzierte Honig in Zukunft auch bei der Süßspeisenproduktion seine Verwendung finden. Ebenfalls im Fokus ist e-Mobilität: Der Mitarbeiter*innen-Fuhrpark ist mehrheitlich auf Elektro umgestellt, 4 e-Ladestellen am Parkplatz ermöglichen das Aufladen.

Und die Zukunft?
In der Pipeline befinden sich auch wieder zahlreiche Maßnahmen, die zur Umsetzung bereitstehen:

  • Kund*innen dürfen sich auf die gratis Verfügbarkeit von Kaffeesud als Bio-Kompost freuen, den sie in ihrer nächsten Filiale abholen können.
  • Eine eigene Kund*innen-App ist kurz vor der Entwicklung. Ziel ist, darin auch noch stärkere Kund*innenbindung in Form eines Treueprogramms zu realisieren.
  • Einführung der „Aktion Rettungsbrot“: Felber stellt sich gegen das Anfallen immenser Müllberge in der Bäckerei- und Gastronomiebranche. Brot/Gebäck, das nicht verkauft wurde, wird zur Weiterverwendung weitergegeben.
  • Die ersten Filialen wurden bereits mit einem Energie-Monitoring-System ausgestattet. Die Ergebnisse sollen helfen, zum Austausch der kompletten Beleuchtungssysteme weitere Energiesparmaßnahmen in den Filialen umzusetzen.