Die Reise zum Mars und neue Gemeinschaften standen im Fokus der Debate bei SXSW 2018.
Zehntausende Menschen aus allen Ecken der Welt kamen Mitte März wieder im texanischen Austin zusammen, um über Technologie und Trends der Zukunft zu sprechen. Bei der 32. Auflage von South by Southwest Conference and Festivals (kurz SXSW) wurde nicht nur über die Möglichkeiten, sondern auch die Gefahren diskutiert, die mit den technologischen Sprüngen der nächsten Monate und Jahre einhergehen.
Veränderungen und Marsbürger
Nicht zuletzt im Bezug auf die aktuelle Diskussion um den Datenskandal bei Facebook war auch die Rolle der sozialen Netzwerke und die Art und Weise, wie sie das Zusammenleben verändert haben, im Fokus. Neben dem neu entfachten Wettlauf Richtung Weltraum war dabei die Dezentralisierung vieler Lebensbereiche zentrales Gesprächsthema in der traditionell liberalen Stadt im konservativen Texas. Mit zweistelligen Bevölkerungswachstumsraten und vielen Technologiefirmen, die in die City an den Colorado River ziehen, ist Austin nicht nur während SXSW am Puls der Zeit. Marsbürger Einer der vielen Höhepunkte der heurigen Konferenz war der Auftritt von Elon Musk, Gründer von Tesla und SpaceX, innovativer Vordenker und Multimilliardär. Seine Mission, eine Million Menschen in den nächsten Jahren auf den Mars zu bringen, ist bei weitem keine Zukunftsmusik mehr. Auch andere Superreiche wie etwa Amazon-Gründer Jeff Bezos, mit über 100 Milliarden Dollar Vermögen reichster Mann der Welt, drängen ins All. Und auch bei den traditionellen, staatlichen Raumfahrtbehörden gibt es wieder Pioniergeist für Marsmissionen und darüber hinaus.
Die Kette im Block
Abseits der Reise in unendliche Weiten passiert direkt auf der Erde Bahnbrechendes. Die Blockchain-Technologie, bei der unabhängig von zentralen Instanzen der Austausch von Geld, Informationen und Wissen möglich wird, ist bezeichnend für den Zug hin zur Dezentralisierung. Statt großer zentraler Instanzen wie Facebook, Google und Co. soll künftig mehr direkt zwischen einzelnen Gemeinschaften interagiert werden, so der Tenor in Austin. Auf diesen Zug des „Web 3.0“ steigen auch immer mehr etablierte Institutionen auf. Die Vernetzung in lokalen Gemeinschaften – von der Bio-Lebensmittel-Gruppe über Initiativen zur Nachbarschaftshilfe bis hin zum Wissensaustausch – erlebt einen neuen Boom.
Rot-Weiß-Rot vor Ort
Neben den neuesten Anwendungen für Blockchain oder künstlicher Intelligenz war auch die Verknüpfung von wissenschaftlichen Inhalten mit virtueller, augmentierter oder „gemischter Realität“ ein großes Thema. Etwa Wissenschaftler, die mithilfe einer Brille direkt in ein DNA-Modell oder Ähnliches eintauchen können. Auch eine Delegation von österreichischen und Wiener Organisationen und Unternehmern hatte die Reise nach Austin gemacht und präsentierte Produkte, Ideen und Köpfe. Auf Initiative von Advantage Austria (Wirtschaftskammer) und OSTA (Office of Science and Technology, österreichische Botschaft) gab es mehrere Vorträge, Podiumsdiskussionen, Aufführungen und Präsentationen mit rot-weiß-roter Beteiligung. Gerade aus der Musik- und Gesundheitsbranche (Gitarren-Lern-App Fretello, Gesundheitsinkubator Health Wildcatters u. v. m.) gibt es viele erfolgreiche Start-ups und Plattformen mit Wurzeln in der Alpenrepublik. Weitere Informationen zu Konferenz und Festival sowie zu den Organisationen aus Österreich: www.ostaustria.org, www.advantageaustria.com und www.sxsw.com