Fast 100 Beamte sind nur „auf dem Papier“ vorhanden
Ernst Nevrivy ist gar nicht gut auf die türkis-blaue Koalition zu sprechen. „Es ist verantwortungslos, was die Bundesregierung hier abliefert“, macht der Donaustädter Bezirksvorsteher seinem Ärger Luft. Der Grund: Dem Bezirk würden nicht ausreichend Polizisten zur Verfügung gestellt.
Laut Postenplan stünden der Donaustadt 262 Polizisten zu. „Davon sind wir meilenweit entfernt“, kritisiert Polizeigewerkschafter Harald Segall. „Tatsächlich versehen nur 167 Kollegen auf der Straße ihren Dienst, wenn man Polizeischüler und Kriminalreferenten abzieht.“ Die Folge dieses Mankos seien „Endlosschichten“, permanent abzuleistende Überstunden und völlig überlastete Mitarbeiter, so Segall. Nevrivy fordert nun eine sofortige Aufstockung um 95 Beamte sowie, dass aufgrund der rasanten Bevölkerungsentwicklung – die Donaustadt wächst jährlich um etwa 5.000 Einwohner – „mittelfristig weitere 50 Polizisten dazukommen“. Derzeit würde sich das Problem der zu geringen Ausstattung dadurch verschärfen, dass aufgrund von Überstundenbelastung Polizeibeamte in andere Bundesländer abwandern.