Bereits von 2011 bis 2013 hat eine Historiker-Kommission im Auftrag der Stadt Wien die Bedeutung jener Persönlichkeiten untersucht, nach denen Wiener Straßen benannt sind.
Wird ein Namensgeber aufgrund seiner Biografie als „kritisch“ eingestuft, so erhält das betreffende Straßenschild eine Zusatztafel. Darüber hinaus kann es auch zu einer Umbenennung kommen. In Erinnerung ist etwa der Fall des Dr.-Karl-Lueger-Rings, der wegen Luegers antisemitischer Einstellung in „Universitätsring“ umbenannt wurde.
Belastete Straßennamen in Floridsdorf
In Floridsdorf geht es um die Robert-Lach-Gasse und um die Spundagasse. Univ.-Prof. Dr. Robert Lach (1874–1958) war Musikwissenschaftler, Komponist und Musikethnologe. Als problematisch hat die Kommission seine NSDAP-Mitgliedschaft seit 1933 und seinen Antisemitismus eingestuft.
Prof. Dr. Franz Spunda (1890–1963) war Lehrer, Schriftsteller und Übersetzer des italienischen Dichters Petrarca, darüber hinaus Mitglied der NSDAP und des „Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs“, einer NS-Tarnorganisation.