Einen folgenschweren Fund machte ein Polizist außer Dienst im Oktober auf der Beindrechslerwiese an der Exelbergstraße nahe der Stadtgrenze von Wien. Die Örtlichkeit ist bei Motorradfahrern überaus beliebt, weil dort die Serpentinen der Exelbergstraße enden. Der Polizist sichtete in einem Gebüsch eine freiliegende Panzergranate und löste bei seinen Kollegen sofort Alarm aus.
Nach den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und einer ersten Begutachtung durch den Entminungsdienst musste die Straße von 12.20 bis 16 Uhr komplett gesperrt werden. Der Grund: Die Panzergranate war nicht zu entschärfen und musste vor Ort kontrolliert gesprengt werden. Dazu wurde die Fundstelle großräumig abgesperrt, da im Falle einer Sprengung von einer Splitterwirkung von bis zu 1.000 Metern ausgegangen werden musste. Der Einsatz wurde von Beamten mehrerer Polizeiinspektionen sowie vom Entminungsdienst des Bundesheeres durchgeführt.
1.000 Einsätze
Nach der Sprengung konnte die Straßensperre dreieinhalb Stunden später aufgehoben werden. Zurück blieb 73 Jahre nach dem Krieg nur ein Erdkrater. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden vom Entminungsdienst in Österreich etwa 25.000 Tonnen Kriegsmaterial, darunter 20.000 Fliegerbomben, geborgen und vernichtet. Derzeit gibt es im Jahr um die 1.000 Einsätze.