Wann, wo und wie begann dieser ganze Wahnsinn, in dem wir uns heute befinden? Tragen die bösen Boomer die Schuld? Oder vielleicht die miesen Millennials? Oder begann der Fluch unserer Welt schon sehr viel früher? Sehr, sehr, sehr viel früher....
Unsere Geschichte begann vor langer, langer Zeit. In den 1990er Jahren. Es war eine unschuldige Zeit. Eine behütete Zeit. Eine naive und schöne Zeit. Und obwohl der 16-jährige Ödipus überfordert mit dem Erwachsenwerden und all dem Weltschmerz ist, glaubt er notorisch an das Gute in den Menschen und der Welt. Denn der Mensch heißt Mensch, weil er vergisst, weil er verdrängt.
Als ihm das Orakel von Delphi prophezeit, er werde seinen Vater ermorden und seine Mutter heiraten, wird Ödipus zum Handeln gezwungen. In Theben findet er sein Glück. Er heiratet, wird König und bekommt vier Kinder. Eine schrecklich nette Familie! Doch alle seine Kinder müssen sterben, die Ehe kriselt aus bekannten Gründen und dann muss er sich auch noch die Augen ausstechen. Armer Kerl. Oder selber Schuld? Er war wohl schon die ganze Zeit etwas blind.
Warum leben wir heute in diesem gigantischen Chaos, wenn die 90er doch so schrecklich nett waren?
Nachdem Moritz Franz Beichl mit »Effi Briest« das Bronski & Grünberg zum Lachen und Weinen brachte, inszeniert er nun mit »MfG, Ödipus« seinen neuen Text, in dem er feststellt: Früher war auch nicht alles besser. Aber vielleicht könnte es irgendwann, irgendwo, irgendwie ein bisschen besser werden. Hm.
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Veranstalter: Absolom – Verein zur Förderung freier Theaterproduktion