Übergewicht bei Hunden und Katzen nimmt stark zu. Ein Rad Extrawurst hier, ein Stück Käse da. Herrli und Frauli meinens zwar gut, aber für den besten Freund des Menschen kann das gutgemeinte Leckerli schnell gefährlich werden. Eine Studie ergab, dass 60 % aller Halter Fettleibigkeit bei Hunden und Katzen nicht erkennen.
Die Tierschutzombudsstelle warnt in einer Aussendung vor zunehmendem Übergewicht bei Hunden und Katzen. Denn eine aktuelle Studie aus den Vereinigten Staaten zeigt, dass in den letzten zehn Jahren immer mehr Hunde an Übergewicht leiden. Der Anteil adipöser Hunde ist um knapp 2/3 gestiegen. Auch in Wien ist die Situation ähnlich. Eine Umfrage unter Wiener Tierärzten der Wiener Tierärztekammer bestätigen die Lage. In Wien hat die Zahl der fettleibigen Hunde und Katzen zugenommen.
Übergewicht führt zu schweren Schäden
Schon ein paar Deka zu viel auf den Rippen kann dabei zur Gefahr für die Tiere werden. Davor warnen auch die Tierschutzombudstelle Wien und die Wiener Tierärztekammer: „Ein paar Dekagramm oder Kilo zu viel können bei den Tieren schnell zur schweren Last werden und zu chronischen Erkrankungen an Herz oder Gelenken führen“.
Übergewicht bei Hund und Katz sind nicht nur eine Gefahr für die Tiere, sondern sind auch für den Geldbeutel gefährlich. Denn die Behandlungskosten und Tierarztbesuche werden sehr schnell sehr teuer.
Doch die wenigsten Katzen- und Hundehalter erkennen Übergewicht bei ihren Haustieren. „Leider wird Adipositas von den HalterInnen oft nicht als Krankheit wahrgenommen“, weiß Veterinärmediziner Manfred Hochleithner, Präsident der Landesstelle Wien der Österreichischen Tierärztekammer. „Die Motivation, das Problem anzugehen, ist dadurch oftmals gering.“ Selbst wenn die Diagnose Adipositas gestellt wurde, wird eine strenge Diät selten eingehalten. Denn oft überkommt Herrli und Frauli das Mitleid. Richtige und viel Bewegung ist daher angesagt. Wiens weitläufige Hundezonen bieten genug Platz um Mensch und Tier im Grünen zu bewegen.
So erkennt man Übergewicht bei Hunden und Katzen
Ob der Hund zu dick ist, kann leicht selbst festgestellt werden. Fachtierärztin Stefanie Handl erklärt: „Man soll die Rippen nicht sehen, aber bei sanftem Anlegen der Hand auf dem Rippenbogen sofort spüren können.“ Auch das fehlen einer Taille ist ein Anzeichen für Fettleibigkeit, unabhängig von der Rasse.
Zum Abnehmen empfiehlt sich professionelle Unterstützung. Die Wiener Tierärzte bieten das notwendige Know-How an, um einen passenden Ernährungsplan für Hund und Katz zu erstellen. Damit bleibt selbst beim tierischen Fasten das ein oder andere Leckerli für den Vierbeiner erlaubt.
Übermäßige Fettleibigkeit ist Tierqäulerei
Übermäßiges Füttern bis zur schmerzhaften Fettleibigkeit kann auch zur Anzeige führen. „Wenn jemand seinen kleinen Liebling so überfüttert, dass dieser Schmerzen empfindet und sogar Folgeschäden auftreten, dann ist das keine Tierliebe mehr sondern Tierquälerei“, macht Tierschutzombudsfrau Persy deutlich. Im Falle einer Anzeige drohen Strafen bis zu 7.500 Euro.
