Eiskalt trotz Hitze! Wie Mist wurde eine junge Hündin samt ihrer acht Welpen am Straßenrand entsorgt. Aufmerksame Passanten fanden die Hundefamilie in der Donaustadt. Besonders grausam: die acht Welpen wurden einfach in eine kleine Katzenbox gesteckt – ohne Futter und ohne Wasser!
Leises Winseln
Fast täglich haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wiener TierQuarTier mit herzzerreißenden Tiergeschichten zu tun. Doch diese Geschichte stellt einen bisherigen Tiefpunkt in diesem Jahr dar. Am 27. Mai entdeckten Passanten im Bereich des Campingplatzwegs eine weiß-beige Hündin, die neben einer Katzentransportbox saß. Aus der lila Box drang leises Winseln, bei näherem Hinsehen blickten acht verschreckte Augenpaaren den Tierrettern entgegen. Ohne Wasser, ohne Futter und ohne sicherer Unterkunft.
„Es ist unfassbar, wie sich jemand einer ganzen Hundefamilie entledigt hat. Wir erleben jeden Tag, wie herzlos manche Menschen mit Tieren umgehen. Aber dass acht Welpen in einen Transporter gesteckt werden und samt Mutter einfach am Straßenrand ausgesetzt werden, das erleben auch wir zum ersten Mal“, so Betriebsleiter Thomas Benda.
Verfilzt
Die neunköpfige Hundefamilie wurde umgehend ins TierQuarTier gebracht. Der ungepflegte Zustand aller Tiere lässt vermuten, dass die Tiere bisher schlecht versorgt wurden. Nach den Schätzungen des TierQuarTiers sind die Mischlingswelpen im März dieses Jahres zur Welt gekommen, die Mutter dürfte um die drei Jahre alt sein. Sowohl die Mutter als auch die Welpen haben Flöhe und zum Teil verfilztes Fell.
Bislang konnten aber zum Glück keine gröberen medizinischen Probleme festgestellt werden. Hundemama Poppy zeigt sich bei uns noch etwas zurückhaltend und eingeschüchtert, jedoch interessiert an Menschen. Ihre acht Babys hingegen sind allesamt aktiv, verspielt und voller Tatendrang.
Tierquälerei
„Das Aussetzen von Tieren ist keineswegs ein Kavaliersdelikt. Es fällt unter Tierquälerei – und ist somit strafbar! Darüber hinaus zeugt es auch von Unmenschlichkeit, schutzlose Welpen und ihre Mutter ihrem Schicksal zu überlassen!“, so Benda. Das Aussetzen von Tieren ist verboten, es drohen Strafen bis zu 7.500 Euro.
Einen Namen hat bislang nur Mama Poppy erhalten, ihre Sprösslinge sind noch namenlos. Tierfreunde können auf den Social-Media-Kanälen des TierQuarTiers ihre Namensvorschläge abgeben. Sobald alle tierärztlichen Checks abgeschlossen sind und der gesundheitliche Zustand der Hunde es zulässt, sollen Mama Poppy und ihre Welpen in neue, liebevolle Zuhause umziehen können.
Hinweise
Haben Sie etwas Auffälliges gesehen oder wissen, woher die ausgesetzten Tiere stammen? Dann melden Sie sich bitte bei dem Fundservice für Haustiere der Stadt Wien unter 01/4000 80 60.
