Earth Night 2021: Licht aus für eine Nacht

(C) earth-night.info

In der Nacht von Dienstag, 7. September auf Mittwoch 8. September findet die sogenannte „Earth Night“ statt. Ab 22 Uhr soll es daher „Licht aus! Für wenigstens eine dunkle Nacht pro Jahr“ heißen. Die Initiative möchte auf die Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Umwelt und Gesundheit aufmachen. Ziel ist es zu zeigen, dass auch ein Leben mit weniger künstlicher Beleuchtung möglich ist. Unterstützung findet die Aktion

Mehr Dunkelheit in der Earth Night

Im Rahmen der Earth Night möchte man für einen bewussteren Umgang mit der Ressource Licht sensibilisieren. In Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligen sich daher verschiedene Organisationen, Firmen und Gemeinden und reduzieren für eine Nacht die Beleuchtung. In Wien unterstützen zum Beispiel DIE UMWELTBERATUNG und die Wiener Umweltanwaltschaft die Aktion.„Derzeit gibt es in den Nächten zu viel Licht, das zu hell und blaustichig ist und zu lange, oftmals unnötig und am Ziel vorbei leuchtet. Optimal eingesetztes Licht spart Energie, schützt die Natur und fördert die Gesundheit“, erklärt Mag.a Manuela Lanzinger von DIE UMWELTBERATUNG.

Weniger Licht – Mehr Lebensqualität

(C) Pixabay: Ein seltener Anblick in der Stadt

Gerade im städtischen Raum sehen viele Bewohnerinnen und Bewohner kaum den Sternenhimmel. Studien haben gezeigt, dass in hellen Stadtvierteln maximal 100 Sterne am Firmament gesichtet werden können. In Gegenden, die nicht von massiver Lichtverschmutzung betroffen sind, beläuft sich die Anzahl der sichtbaren Himmelskörper zwischen 3.000 und 4.000 Stück pro Nacht. Damit entgeht den Städtern nicht nur ein schöner Ausblick, sondern das künstliche Licht wirkt sich auch negativ auf die Gesundheit aus.

So wird unter anderem durch die künstliche Beleuchtung weniger Melatonin produziert. Das Hormon steuert den Tag-Nacht-Rhythmus in uns, durch überdosiertes Licht wird die körpereigene Produktion gestört. Dadurch kann es zu Schlafstörungen und weitere gesundheitliche Schäden kommen.

Irritierte Tierwelt

Aber auch auf die Tierwelt hat die Lichtverschmutzung negative Auswirkungen. Der Schlafrhythmus vieler nachtaktiver Tiere wird gestört, Insekten und Vögel in die Irre geführt. Viele Nachtfalter harren stoisch an hellen Wänden und Lampen aus, anstatt auf Futtersuche zu gehen. Rund 150 Insekten sterben pro Nacht und Laterne gehen Schätzungen zufolge. Viele Zugvögel kollidieren in der Nacht mit beleuchteten Objekten und ändern ihren Kurs aufgrund der Helligkeit ab.

Tipps für weniger Lichtverschmutzung

DIE UMWELTBERATUNG hat eine Reihe an Möglichkeiten und Tipps zusammengestellt, um die Lichtverschmutzung zu reduzieren.

Lichtdauer und -intensität im Außenraum auf das notwendige Maß reduzieren. Dies spart Stromkosten und schützt die Tiere.

Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren sorgen für eine kurzfristige und trotzdem sichere Wegebeleuchtung.

  • Statt Kugellampen, die ungezielt in alle Richtungen Licht abgeben, werden besser Lampen eingesetzt, deren Lichtkegel nach unten gerichtet ist. Optimal eignen sich Full-Cut-Off-Leuchten, diese sind nach allen Seiten abgeschirmt und lassen nur nach unten Licht durch.
  • Niedrige Lichtmasten oder eine niedrige Montage der Leuchte verhindern Blendung und eine zu starke Streuung des Lichts.
  • Für die Beleuchtung von Wegen oder Terrassen eignen sich energiesparende LED-Lampen mit dem Farbton „warmweiß“ (unter 3000 Kelvin). Sie sind langlebig, ihr Licht enthält keine UV-Anteile und ist dadurch insektenfreundlicher.

Informationen zur tierfreundlichen Gartenbeleuchtung gibt DIE UMWELTBERATUNG im Folder „Lassen wir die Nacht im Garten“. Er kann kostenlos heruntergeladen werden: www.umweltberatung.at/lassen-wir-die-nacht-im-garten. Der Folder wurde von der Wiener Umweltanwaltschaft in Kooperation mit DIE UMWELTBERATUNG herausgegeben.

Hans Steiner
Chefredakteur