Energie-Gutscheine für Menschen in Not

Tanja Wehsely (Volkshilfe), Michael Strebl (Wien Energie), Ex-Bürgermeister Michael Häupl, StR Peter Hanke, Klaus Schwertner (Caritas) und Alexander Lang (Rotes Kreuz).
Tanja Wehsely (Volkshilfe), Michael Strebl (Wien Energie), Ex-Bürgermeister Michael Häupl, StR Peter Hanke, Klaus Schwertner (Caritas) und Alexander Lang (Rotes Kreuz). ©Wien Energie

Wien Energie stellt 10 Mio. Euro als Energie-Gutscheine für Menschen in sozialer Notlage zur Verfügung. Die Ausgabe erfolgt bedarfsorientiert durch Caritas, Rotes Kreuz und Volkshilfe.

Die Sozialeinrichtungen können die Energie-Gutscheine gemeinsam mit den Klienten im Zuge der Sozialberatung einlösen, um offene Rechnungen, aber auch laufende Kosten zu reduzieren. Die Höhe richtet sich nach der individuellen Situation. Zusätzlich baut Wien Energie die Energiesprechtage mit der Wien Energie-Ombudsstelle aus.

„Schnell, unbürokratisch, treffsicher“

Höhere Mieten, teurere Lebensmittel und gestiegene Energiekosten führen dazu, dass Menschen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Oft sind Menschen in solchen Situationen bereits in Kontakt mit Sozialeinrichtungen. Genau dort setzt das Sozialpaket von Wien Energie an: „Durch die Zusammenarbeit wollen wir niederschwellig helfen – und zwar direkt dort, wo die Menschen bereits in professioneller Beratung sind. Schnell, unbürokratisch und treffsicher“, so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.

Energiesprechtage bei Sozialeinrichtungen

Im Rahmen des Sozialpakets werden auch die Energiesprechtage bei den Sozialeinrichtungen erweitert. Dabei sind Wien Energie-Mitarbeiter direkt bei den Einrichtungen vor Ort, um dort rasche und passende Lösungen für die Kunden zu finden. Zusätzlich zu den etablierten Energiesprechtagen beim Roten Kreuz finden diese nun auch bei der Caritas statt, ab Herbst sind zusätzlich Sprechtage bei der Volkshilfe geplant.

Fast 500.000 Menschen betroffen

In Zeiten von Rekordinflation und Teuerung steigt der Druck auf immer mehr Menschen. Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien: „Allein in Wien sind 408.000 Menschen armutsgefährdet und 78.000 massiv von Armut betroffen. Viele dieser Menschen wenden sich hilfesuchend an die Sozialberatungsstelle der Caritas“. „Wir haben beim Roten Kreuz in den letzten Monaten leider vermehrt Anfragen im Rahmen der individuellen Spontanhilfe wahrgenommen“, erzählt Alexander Lang, Geschäftsleiter des Wiener Roten Kreuzes.

Hilfs-Paket in Höhe von 140 Mio. Euro

Der Energie-Gutschein ist Teil eines Energiehilfe-Pakets mit einem Gesamtvolumen von 140 Millionen Euro, das Wien Energie im April angekündigt hat. Neben dem Sozialpaket mit 10 Millionen Euro fließen 50 Millionen Euro in einen rückwirkenden Fernwärme-Rabatt. 20 Prozent Grundpreis-Reduktion wird allen Fernwärmekunden bei der kommenden Jahresabrechnung gutgeschrieben. 80 Millionen Euro werden Strom- und Gas-Kunden im Sommer in Form von Freienergie-Tagen und Rabatten erhalten. Darüber hinaus wurde angekündigt, dass weitere Maßnahmen getroffen werden, um eine deutlichen Entlastung für alle Privat-Kunden zu erreichen. Auch für Gewerbetreibende werden Entlastungsmaßnahmen geplant.