Kastanien geht es an den Kragen

©pixabay

Seit 20 Jahren macht die Miniermotte, ein Kleinschmetterling, vor allem der weißen Rosskastanie das Leben schwer. Jetzt bedroht ein neues Bakterium die altehrwürdigen Bäume in den Wiener Gärten. Das 2006 erstmals nachgewiesen Bakterium Pseudomonas syringae löst eine Art Baumkrebs aus und bringt die Bäume zum Absterben.

Ratlos: Baumfällen ist einzige Lösung

Aktuell müssen 111 Bäume im Augarten gefällt werden. Nur so sind Spaziergänger vor herabfallenden oder gar umfallenden Baumriesen sicher. Zudem müssen die gesunden Bäume geschützt werden. Wird ein Baum von dem Bakterium befallen, beginnt die Rinde zu reißen und schwarze, nässende Flecken entstehen. In diese Baumwunden können dann Pilze und Insekten eindringen. Im Schnitt dauert es nach dem Befall fünf Jahre bis ein Baum gefällt werden muss.

Anzeige

Zwei Beamte begutachten Baum

Bevor ein Baum gefällt werden kann, überprüfen zwei Beamte der Gemeinde die Schäden am Baum. Nach einem positiven Rodungsbescheid muss auch immer ein Baum nachgesetzt werden. Rosa und weiß blühende Kastanien gehören zum historischen Parkbild Wiens. Die gelbe Kastanie ist weniger anfällig. Sie flankiert etwa das Mozart-Denkmal im Burggarten.

Hans Steiner
Chefredakteur