Brigittenau: Neues Zentrum für die freie Szene

Kultur in Wien. Am ehemaligen Nordwestbahnhof entsteht ein neues Zentrum für die Wiener Kulturszene. In einer ehemaligen Industriehalle wird die freie Performance-, Tanz- und Theaterszene einen neuen Hotspot beziehen.

Auf eine Initiative von brut mit Unterstützung der Stadt Wien wird das Gelände als Performing Arts Areal entwickelt. In dem zwischengenutzten Stadtentwicklungsgebiet werden die neue Spielstätte brut nordwest und die freie Szene bis Ende 2023 ein neues Zentrum finden. Auch die Wiener Festwochen und das WUK werden hier vertreten sein. Durch diese Mischnutzung ermöglicht das neue Zentrum Austausch, Kooperationen und Synergien in der Wiener Kulturszene.

Der Standort kann bis Ende 2023 genutzt werden. Ab dem Jahr 2024 wird auf dem Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof ein neuer Stadtteil entstehen.

Zwischennutzung bietet Raum zu Entfaltung

Auf dem Areal entsteht ab 2024 ein neuer Stadtteil – das WIENER BEZIRKSBLATT hat berichtet. Bis dahin kann das Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof im 20. Bezirk von der Kulturszene genutzt werden. Von der Zwischennutzung zeigt sich auch Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler begeistert: „Kunst braucht Raum – Raum der Begegnung, aber auch Räume des Schaffens und Probierens. Die intelligente Zwischennutzung des Areals an der Nordwestbahnstraße bietet eine wunderbare Möglichkeit, auch den Bedürfnissen der freien Szene Rechnung zu tragen“.

Ab September 2021 werden auf weiteren 600 m² vier weitere Proberäume öffnen. Die Stadt Wien fördert dabei die Probenräume und sind für die freie Performance-, Tanz- und Theaterszene zur selbstbestimmten Verwendung gedacht. Ziel ist es, mehr Räume für Kunst und Kultur zu schaffen.

Mehr Raum für Kunst und Kultur in Wien

Im Zentrum des Areals steht die 1.600 m² große Spielstätte brut nordwest. Diese umfasst flexible Flächen für Veranstaltungen, einen Probenraum, Büro- und Lagerräume sowie Freiflächen im Innenhof . Die Adaptierungsarbeiten wurden im März 2021 von brut erfolgreich abgeschlossen.

Auch Kira Kirsch, künstlerische Leiterin von brut, ist erfreut: „Die Entwicklung des Standorts als Zentrum für Performance, Tanz und Theater rund um unsere neue Spielstätte brut nordwest bietet enormes Potential für Vernetzung und Austausch und gute Bedingungen für das künstlerische Arbeiten der freien Szene. Wir sind glücklich, diesen Ort entdeckt und entwickelt zu haben.“

Wiener Festwochen und WUK am Nordwestbahnhof

Die Wiener Festwochen planen ab Mai das gesamte Areal zu bespielen. Aktuell werden die Probenräume in den Obergeschossen von den Wiener Festwochen adaptiert. Auch das sich in Generalsanierung befindliche WUK wird ab Sommer weitere Flächen für seine vielfältigen Aktivitäten nutzen können.

Christophe Slagmuylder, Intendant der Wiener Festwochen, schätzt das brut nordwest als eine der avisierten Spielstätten: „Das Areal bietet sich für verschiedenste Formate an, als ‚klassische‘ Spielstätte, aber auch für diskursive Formate und Workshops und als sozialer Ort für Austausch und Begegnungen.“

Hans Steiner
Chefredakteur