Mariahilf: Platz nach Freiheitskämpferin benannt

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und Mariahilfs Bezirksvorsteher Markus Rumelhart.  ©David Bohmann/PID

Der Platz vor der Pfarrkirche Mariahilf an der Ecke Barnabitengasse/Mariahilfer Straße ist nicht mehr namenlos. Der zentrale Ort wurde Erika Weinzierl, einer Historikerin und Kämpferin gegen den Antisemitismus gewidmet.

Die Feier zur Namensgebung wurde vom Bezirk gemeinsam mit Basis Kultur Wien organisiert. „Erika Weinzierl setzte sich kritisch mit der jüngsten Geschichte unseres Landes auseinander. Sie trat Zeit ihres Lebens gegen Antisemitismus und Nationalismus auf. An ihren unermüdlichen Einsatz möchten wir an der prominenten Mariahilfer Örtlichkeit erinnern“, so Mariahilfs Bezirksvorsteher Markus Rumelhart bei der Veranstaltung. „Dass dieser so belebte Ort nun den Namen Erika-Weinzierl-Platz trägt, ist ein kraftvolles Zeichen gegen Xenophobie, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit“, sagte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler.

Seelsorge und Widerstand gegen das Regime

Die Benennung des Platzes vor der Mariahilfer Kirche vereint das Gedenken mit Weinzierls persönlicher Geschichte. Die Zeithistorikerin war u.a. in der Katholischen Studentenseelsorge und Hochschuljugend aktiv und hatte sich in der NS-Zeit der Widerstandsgruppe rund um den katholischen Geistlichen Karl Strobl angeschlossen.

Öffentlich sichtbarere Rolle von Frauen

Der Erika-Weinzierl-Platz ist auch ein weiterer Schritt, das Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Straßennamen in Wien abzumildern und die bedeutende Rolle von Frauen in der Geschichte Österreichs im öffentlichen Raum sichtbarer zu machen.