Vom 18. September 2024 bis zum 16. März 2025 widmet sich das Jüdische Museum Wien in der Ausstellung „Die Dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis“ der Enkelgeneration der Holocaust-Überlebenden.
Wie geht man damit um, dass das eigene Leben auf dem Überleben der Großeltern beruht? Und wie lebt man mit dem Schmerz, dass die eigenen Vorfahren verfolgt wurden? Diese Fragen sind zentral für die Kinder der Überlebenden, die nun das Vermächtnis ihrer Familiengeschichte tragen. Direktorin Barbara Staudinger betont die Verantwortung dieser Generation: „Die Dritte Generation ist die letzte, die noch persönlichen Kontakt zu den Überlebenden hatte. Genau das macht ihre Stimme so gewichtig.“
Von radikal bis ironisch
Die Ausstellung zeigt eine Vielzahl von Perspektiven und Auseinandersetzungen mit der eigenen Familiengeschichte. Kuratorin Sabine Apostolo erklärt: „Jede Position der Nachfahren zu ihrer von Verlusten und erlittener Gewalt geprägten Familiengeschichte hat ihre Berechtigung, sei sie radikal, versöhnlich, ironisch oder kreativ, verzweifelt oder von Religiosität geprägt.“
Künstlerisches aus aller Welt
Besonders hervorzuheben ist, dass die Ausstellung Leihgaben aus den USA, Kanada, Israel und Europa vereint. Zu den gezeigten Werken zählen Beiträge von renommierten Künstler*innen wie Bracha L. Ettinger und Christian Boltanski. Zudem sind besondere Highlights zu sehen. Darunter Objekte aus der Verfilmung von “Everything Is Illuminated” sowie die berührende Serie “I Am My Family” von Rafael Goldchain. Beide dokumentieren das vererbte Trauma.