Affenparadies im Tiergarten Schönbrunn eröffnet

(C) Daniel Zupanc

Ein wahres Paradies eröffnete für Berberaffen und Mähnenspringer im Tiergarten Schönbrunn. Die Primaten und ziegenartigen Mähnenspringer leben seit 1995 in einem Gehege. Das neue Areal hinter dem Regenwaldhaus bietet den affigen Zoobewohner nun mehr Platz und Abwechslung.

Eineinhalb Jahre Bauzeit

Vom Frühjahr 2020 bis August 2021 wurde an der 1.130 m² großen Anlage gebaut. Das neue Heim der tierischen Wohngemeinschaft beherbergt neun Berberaffen und 13 Mähnenspringer. Die beide Tierarten sind in Nordafrika beheimatet und zählen zu den bedrohnten bzw. stark gefährdeten Tierarten. Die Berberaffen zählen zu den stark gefährdeten Tierarten, die bärtigen Mähnenspringer sind durch Lebensraumverlust ebenfalls bedroht.

(C) Daniel Zupanc: Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck

Bei der Eröffnung der Anlage am 16. September war Wirtschaftsministerin Schramböck als Eigentümervertreterin der Schönbrunner Tiergarten Ges.m.b.H., die rund 1,3 Millionen Euro der Baukosten trug. Die Ministerin zeigte sich über die neue Anlage begeistert: „Bei den Mähnenspringern und Berberaffen ist immer etwas los. (…) Die Anlage ist toll für die Tiere und eine weitere spannende Attraktion für die Besucherinnen und Besucher.“

Reise ins Atlasgebirge

(C) Daniel Zupanc: Die Mähnenspringer können ihre Trittsicherheit an den Felsen unter Beweis stellen.

Hinter dem Regenwaldhaus befindet sich das neue Gehege. Die Felsenlandschaft entführt die Besucherinnen und Besucher des Tiergarten Schönbrunns in die Heimat der beiden Tierarten, das nordafrikanische Atlasgebirge. „Schluchten, Steilwände, trockene Bachläufe und Plateaus vermitteln einen authentischen Eindruck aus dem Lebensraum der beiden Tierarten“, erklärt Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck.

Bei der Konzeption der Anlage nutze man das vorhandene, steil abfallende Geländeprofil und ergänzte es durch Kunstfelsen. Die Kunstfelsten wurden die mit Bildhauertechniken erzeugt und mit Farbe zum Leben erweckt. Die Landschaft bietet den Tieren viel Abwechslung. An Bäumen und Felsen können Affen und Mähnenspringer ihre Kletterfähigkeiten vorführen. Die Felsen mit integrierten Heizplatten bieten auch im Winter gemütlichen Unterstand.

Neue Einblicke für Zoobesucher

Nicht nur für die Tiere gibt es neues zu entdecken, denn die neue Anlage im Tiergarten Schönbrunn bietet auch für die Zoobesucher neue Einblicke. Am oberen Ende sehen sie von einer Beobachtungsplattform die Tiere und dahinter eröffnet sich ein Blick über ganz Wien. Einen weiten Blick über die Stadt ermöglicht auch ein neu geschaffenes Gastro-Angebot. Mit dem „Mähnenspringer-Buffet“ kann man einen Teil des Dachs des Regenwaldhauses betreten, das Treiben in der WG von Mähnenspringern und Berberaffen beobachten und auch einen Ausblick auf den Nordosten Wiens genießen.

Hans Steiner
Chefredakteur