Begrünte Fassaden kühlen urbane Hitzeinseln

Fassadenbegrünungen senken die Umgebungstemperatur erheblich. ©Shutterstock/Baumit

In dicht verbauten Gebieten macht sich der Klimawandel mit Hitzetagen von 30 °Celsius oder mehr immer stärker bemerkbar. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, gewinnt die Fassadenbegrünung in Verbindung mit entsprechender Fassadendämmung immer mehr an Bedeutung.

Laut GeoSphere Austria werden in Österreich bereits Rekordzahlen von über 40 Hitzetagen pro Jahr verzeichnet. Durch die Begrünung von Gebäudefassaden wird nicht nur die ästhetische Schönheit der urbanen Umgebung verbessert, sondern auch ein aktiver Beitrag zur Reduzierung der Hitze in den städtischen Gebieten geleistet. Die grünen Pflanzen absorbieren das Sonnenlicht und reduzieren dadurch die Aufheizung der Fassadenoberflächen. Zudem verdunsten sie Wasser, was zu einer natürlichen Kühlung führt und die umliegende Lufttemperatur senkt.

Pflanzen sind die besseren Klimaanlagen

Obwohl Klimaanlagen in Tropennächten und Hitzetagen schnell Erleichterung bringen, sind sie mit einigen Nachteilen verbunden. Ihr hoher Energieverbrauch führt zu beträchtlichen Energiekosten und trägt zusätzlich zur Erwärmung bei, indem sie Abwärme abgeben und klimaschädliche Kältemittel verwenden. Im Gegensatz dazu bietet natürliche Begrünungen eine umweltfreundliche Alternative.

Die Vorteile sind vielfältig: Pflanzen unterstützen das ökologische Gleichgewicht, indem sie Wasser zurückhalten und die Luftqualität verbessern. Darüber hinaus bieten sie Lebensraum für Tiere und schaffen eine angenehmere Umgebung für die Menschen. Eine durchdachte Fassadenbegrünung kann laut wissenschaftlichen Berechnungen die Temperatur der Fassadenoberfläche um 8 bis 19 °Celsius senken. Vergleicht man begrünte Straßenzüge mit nicht begrünten, reduziert sich der Hitzeinseleffekt bei Begrünung um bis zu 5 °Celsius Lufttemperatur, erklärt Georg Bursik, Geschäftsführer der Baumit GmbH

Ausreichende Dämmung ist wichtig

Eine erfolgreiche Fassadenbegrünung erfordert zunächst eine passende Dämmung. Während dies bei Neubauten eine Selbstverständlichkeit ist, sollten bei Gebäuden, die älter als 20 Jahre sind, vor der Begrünung entsprechende thermische Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Eine intelligente Kombination von Fassadenbegrünung und effektiver Dämmung ermöglicht es, den Energieverbrauch zu reduzieren und dadurch den CO2-Ausstoß zu minimieren.

Fassadenbegrünung nicht ohne Experten

Die Pflanzen werden mit Rankhilfen hochgezogen, um die darunterliegende Dämmung vor Haftscheiben und Kletterfüßchen zu schützen. „In jedem Falle sollten Fachkräfte zu Rate gezogen werden, damit statische Voraussetzungen, Brandschutz, richtige Pflanzenauswahl und fachgerechte Montage gewährleistet sind. Nur so kann der gewünschte Begrünungseffekt auch erzielt werden,“ empfiehlt Baumit-Experte Mathias Hanke.