Die süße Geschichte der Wiener Faschingskrapfen

(C) iStock by Getty Images: Krapfen haben vor allem in der Faschingszeit Hochsaison.
(C) iStock by Getty Images: Krapfen haben vor allem in der Faschingszeit Hochsaison.

Die Wienerinnen und Wiener lieben ihre Krapfen. Gut 12 Stück verspeist der Hauptstädter pro Jahr. Vor allem in der Faschingszeit haben Krapfen in allerlei Variationen Hochsaison. Das WIENER BEZIRKSBLATT hat sich die Geschichte des Krapfens genauer angesehen.

Frau Krapf

Eine Legende besagt, dass der Krapfen auf die Wiener Zuckerbäckerin Cäcilia Krapf zurückgeht. Die Bäckerin soll im 17. Jahrhundert im Ehestreit ein Stück Germteig nach ihrem Mann geworfen haben. Dieser fiel ins heiße Fett, wodurch die ersten Krapfen entstanden sein sollen. Die Geschichte der Krapfen reicht aber bis in die Antike zurück.

Schon die Römer kannten in Fett gebackenes Rundgebäck, verfeinert mit Honig und Mohn. Auch aus mittelalterlichen Kochbüchern sind Krapfen bekannt. Schon im Jahr 1486 hielt eine Kochordnung der Stadt Wien fest, wie die „Krapfenpacherinnen“ (Krapfenbäckerinnen) das Gebäck herzustellen hatten.

Diplomatischer Krapfen

Als der Wiener Kongress die politische Ordnung Europas neu gestaltete, verfielen Diplomaten und Wiener in einen wahren Krapfenhype. Allein 1815 sollen mehr als 10 Millionen Krapfen verspeist worden sein. Wie sehr die Wienerinnen und Wiener das Süßgebäck lieben, zeigt auch ein Brauch im 19. Jahrhundert: Verliebte brachen Krapfen auseinander und teilten diese untereinander als Zeichen der Verlobung.

Auch im Jahr 2023 machen die Krapfen in allen Variationen die Faschingszeit zu etwas Besonderem. Vielleicht ist es also an der Zeit, sich noch schnell einen Krapfen zu gönnen? Denn mit Aschermittwoch ist dann auch schon wieder Schluss mit dem Krapfen-Spaß!