Harry Kopietz: “Kapitalisten der Ignoranz”

burghart

Die Arbeitsplatz­sicherung und die Bekämpfung der Altersarmut ist der türkis-grünen Bundesregierung kein Anliegen. Denn die „Turbokapitalisten“ – ­anders kann man sie nicht bezeichnen – haben den Antrag auf ­Unterstützung einer Mindestlohn-Richtlinie im EU-Hauptausschuss des Parlaments ­abgelehnt.

Unverständlich. Denn die EU will Kollektivverträge in jenen Ländern fördern, in denen Sozial- und ­Lohndumping üblich sind. In denen Arbeiter extrem niedrige Mindestlöhne ­bekommen. Damit soll die Abwanderung von billigen Arbeitskräften in das benachbarte Ausland eingeschränkt werden. Denn das Durchschnittseinkommen in Slowenien beträgt nur knapp 50 % im Vergleich zu unseren Einkommen. In Bulgarien sind es gar nur 17 %.

Es sollte also im rot-weiß-roten Interesse sein, gegen diese Ausbeutung anzukämpfen. Ist es für ÖVP und Grüne aber nicht.
Arbeitsminister Martin Kocher verhinderte mit acht Amtskollegen die EU-Mindestlohn-Richt­linie. Sie schmetterten die ­Arbeitsrechte förmlich zu Boden … Dieses Nein reiht sich in eine lange Liste der türkis-grünen Ignoranz ein. Zumindest in Wien haben sie jedes Vertrauen ­verspielt.

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