Im Haus des Meeres gibt es seit wenigen Tagen wunderbare Sichel-Kaiserfische zu sehen. Wunderbar an diesen Fischen ist, dass sie nicht aus dem Roten Meer oder Persischen Golf – dem natürlichen Lebensraum der Sichel-Kaiserfische – stammen, sondern aus dem französischen LaRochellé Aquarium, in dem sie für Europa erstmals gezüchtet wurden, auch unter Mithilfe des Haus des Meeres.
Bei Kaiserfischen unterscheiden sich Jung- und Erwachsenentiere deutlich in ihrer Färbung. Unsere jungen, mittlerweile 5 cm langen Sichel-Kaiserfische (Foto links) schwimmen im 3. Stock. Die Umfärbung hin zur Erwachsenentracht (Foto rechts) beginnt gerade, der typische sichelförmige, gelbe Fleck zeichnet sich schon ab.
Seit vielen Jahren versuchen Forscher, Meeresfische zu züchten, um nicht mehr auf Wildfänge zurückgreifen zu müssen, dies gilt für Speisefische genauso wir für Aquarienbewohner. Bei vielen Arten, wie z.B. bei Anemonenfischen („Nemo“) gelingt dies seit vielen Jahren, aber an Fischarten wie etwa den Kaiserfischen, aus deren Eiern besonders kleine Larven schlüpfen, hat man sich bisher die Zähne ausgebissen.
Erst das Entdecken neuer, winziger Planktonkrebse (siehe Foto), die sich als Nahrung für Kaiserfischlarven leicht vermehren lassen, hat in Frankreich zum Erfolg geführt. Das Wiener Haus des Meeres ist stolz darauf, zu diesem Erfolg mit einem Workshop zur Planktonzucht beigetragen zu haben.
Sichel-Kaiserfische erreichen bis zu 50 cm Länge und ernähren sich von Algen, Schwämmen und anderen Kleintieren, die sie vom Fels abbeißen. Die unterschiedliche Färbung zwischen Jung- und Alttieren dient vermutlich dazu, dass diese streng territorialen Fische das Jungtier noch nicht als Artgenossen erkennen und daher unbehelligt lassen.