Zwei Gastspiele im März und April im Kosmos Theater

©Marcella Ruiz Cruz

Abgründig, scharfzüngig, radikal – Werner Koflers ZELL-ARZBERG. EIN EXZESS. (1982) ist eine erstaunlich frische und aktuelle Untersuchung der Sprache des Konflikts. Der Text begibt sich in die Abgründe des Privaten: Zwei Personen wollen sich trennen, sind aber materiell ineinander verstrickt und liefern sich einen theatralen Exzess.
Menschliche Verhältnisse sind stets auch Besitzverhältnisse – hier geht es um den Zugriff auf ein in die Beziehung eingebrachtes Gut namens Zell-Arzberg. Dieser Exzess zeigt dunkle, zugleich in ihren Absurditäten lächerliche Seiten der conditio humana. Die Inszenierung Franz-Xaver Mayrs stellt die Sprache, das Sprechen in den Mittelpunkt. Sichtbar wird dabei die Bedrohung für das Gegenüber, aber auch das Bedrohende, die Erschöpfung und das Entmenschlichende für den Wortführer, die Wortführerin selbst. Am Ende ist ZELL-ARZBERG aber auch ein Stück über Zuversicht, Fairness und das gute Miteinander.

31. März & 1. April | 20:00 Uhr
ZELL-ARZBERG. EINE EXZESS.
Kosmos Theater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien
kosmostheater.at


©Joseph Eckhart

BEI ALLER LIEBE – JETZT WIRD GEFOTZT!

Eine Produktion von FTZN-Kollektiv.

Der Sinn des Lebens liegt einzig und allein in der Liebe, in der partnerschaftlichen Liebe selbstverständlich. Kaum ein gesellschaftlicher Codex wird uns so früh in die Schädeldecke gehämmert wie dieser. Wer am Ende allein dasteht, hat verloren. Nur mit der „besseren Hälfte“ an deiner Seite hat dein Dasein eine Bedeutung.
Während uns schon Platon mit seiner Fabel vom „Kugelmenschen“ diese existentielle Dringlichkeit vor Augen führte, kommt die Popkultur von heute ebenso wenig umhin, uns mit rosa Herzchen und Unendlichkeitszeichen vollzuballern.

Tja, und dazwischen sind die FTZN: junge Feministinnen, die mit trügerischen Liebesidealen abrechnen wollen – von Patriarchat und Kapitalismus Hand in Hand zum Frühstück serviert – aber trotzdem das heimliche Verlangen in sich hegen, doch bitte endlich mit jemandem den Google-Kalender synchronisieren zu dürfen.

Mit viel Humor, schonungsloser Ehrlichkeit und einer großen Portion Liebeskritik entlarven sie in ihrer neuen Stückentwicklung die eigenen verqueren Vorstellungen vom allgegenwärtigen Konzept der Zweisamkeit und stoßen dabei auf so manchen rosaroten Nerv.

6. – 9. April | 20:00 Uhr
BEI ALLER LIEBE – JETZT WIRD GEFOTZT
Kosmos Theater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien
kosmostheater.at