Placebo: Viel Disziplin, noch mehr Gitarren

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Vor gut 6.500 Fans trat die britische Band Placebo in der Wiener Stadthalle auf und präsentierten ihr neuestes Album „Never Let Me Go“. Ein melancholisch-rockiger Abend mit vielen Gitarren.

Disziplin

Schon vor Beginn der Show machte die Band darauf aufmerksam die Smartphones während des Konzerts in der Tasche zu lassen. Man möge den Moment genießen, Namaste. Das Publikum hielt sich großteils äußerst diszipliniert daran, nur selten mussten Ordner einschreiten.

Wenig alte Hits („Bitter End“ oder „Slave To The Wage“ machten die Ausnahme), dafür viel Neues haben Placebo geliefert. Ein Hauch hörbarer Nostalgie kam dennoch auf. Das achte Album reiht sich in das Gesamtwerk der Briten ein, das neunjährige Warten hat sich ausgezahlt.

Gitarrenwechsel

Auf viel Interaktion mit dem Publikum setzten Molko und Olsdal nicht – ein flottes „good evenig and welcome, this is ‚Bionic‘“ reichte. Die Connection zwischen Fans und Band war dennoch da.

Der versprochene „Glitch“ (dt. Panne) in der gleichnamigen „Glitch Tour“ war wohl auf den häufigen Gitarrenwechsel Molkos zurückzuführen. Kaum ein Song wurde mit der gleichen Gitarre angestimmt, kurz vor dem Gitarrensolo zu „Happy Birthday in the Sky“ musste ein Roadie mit einem Wechselinstrument einspringen. Kein Problem für Profis – die Panne wurde diszipliniert überspielt.

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Nach gut einer Stunde und 15 Minuten war das Konzert vorbei. Zur Zugabe spielten Placebo u.a. den Tears For Fears-Klassiker „Shout“ oder Kate Bushs „Running Up The Hill“.

Die größte Überraschung des Abends waren DEADLETTER. Die Vorband aus London bewies „Punks not dead“ und machte mit ihrer ekstatischen Performance („Fit For Work“) definitiv Lust auf mehr.