Auf ein Plauscherl im G’schamsten Diener

(C) Stefan Burghart: Ernst und monika Lackner betreiben seit Jahrzehnten das „G’schamster Diener“ in der Stumpergasse mit viel Herzblut und Leidenschaft.
(C) Stefan Burghart: Ernst und monika Lackner betreiben seit Jahrzehnten das „G’schamster Diener“ in der Stumpergasse mit viel Herzblut und Leidenschaft.

Ernst Lackner betreibt seit über 40 Jahren das „G’schamster Diener“ in der Stumpergasse 19. Das WBB traf den Wirt mit Leib & Seele und sprach mit ihm über dessen Anfänge, „schöne Gäste“ und Soziales.

Erfüllte Träume

Seit über 40 Jahren ist das „G’schamster Diener“ eine Institution in Mariahilf. Mit nur 26 Jahren eröffnete Ernst Lackner im November 1981 das Kaffeehaus. Er war damals der jüngste Kaffeesieder der Stadt. Bereits als Kind entdeckte der gebürtige Waldviertler seine Liebe
für den Beruf Kellner. Nach der Lehre zog es ihn in die Hauptstadt. Nach Stationen in verschiedenen Hotels, Wirtshäusern und auf Saison verwirklichte Lackner seinen Traum, ein eigenes Lokal zu führen.

„Ich war sehr stur. Nur durch Disziplin und Sparsamkeit, die ich mir auch heute noch bei­behalten habe, konnte ich das Kaffeehaus eröffnen“, erzählt Ernst Lackner. Seine Frau ­Monika – sie ist die gute Seele des Hauses – unterstützte ihn von Anfang an. Dafür sei er ihr auf ewig dankbar, wie der Gastwirt nicht müde wird zu betonen. Denn der „G’schamste“ war ein richtiger Renner. Jeden Tag war das Paar von
8 Uhr morgens bis 2 Uhr in der Nacht im Lokal. „Es war gleich bumsvoll, das war ein Wahnsinn!“, erinnert sich Ernst. Nach zwei Jahren wurden die ersten Kellner angestellt, 1986 der erste Lehrling ausgebildet. Über 40 Lehrlinge bildete Lackner über die Jahre schon aus.

Schöne Gäste

„Wir hatten und haben immer ‚schöne Gäste‘. Quer durch alle Schichten.“ Ein schöner Gast, so Lackner schmunzelnd, muss nicht zwingend schön sein. Es gehe vielmehr um Umgangsformen, Schmäh und das Miteinander. Wovon auch die vielen Stammgäste ein Lied singen können. Apropos Lied – die Band „Kurt & Bündig“ widmete dem Lokal einen gleichnamigen humorvollen Song.

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Sportlich & Sozial

Im Jahre 1999 wollte Lackner der Gesellschaft etwas zurückgeben und gründete den FC Mariahilf. Im Grätzel machte er auf sein Vorhaben aufmerksam, motivierte Gäste zum Mitspielen. Der Verein ist sozial engagiert, seit 2003 wird etwa jährlich ein Benefizturnier für die Gruft abgehalten. Das Frauen-Team existiert seit 2004, spielt in der obersten Landesliga.

Ruhig geht es auch heute nicht im G’schamsten Diener zu – das Kaffeehaus bietet großen und kleinen Künstlern eine Bühne im charmanten
Ambiente. Zehn Angestellte hat der G’schamste Diener heute. Auch Ernst, der stets den Service lebte und liebte, steht weiter als „G’schamster Diener – stets zu Diensten“.