Polizei und Stadt gelang Schlag gegen Tier-Mafia

(C) pexels: (Symbolbild) Die Rasse Scottish Fold zählt zu den Qualzüchtungen.
(C) pexels: (Symbolbild) Die Rasse Scottish Fold zählt zu den Qualzüchtungen.

Der illegale Hunde- und Katzenhandel hat seit der Pandemie stark zugenommen. Dem Landeskriminalamt und dem Veterinäramt der Stadt Wien ist am Feiertag gemeinsam ein Schlag gegen den illegalen Welpenhandel gelungen.

Knapp überlebt

Vor einem halben Jahr bestellte eine Frau eine Katze im Internet. Der Katzenwelpe war schwer krank und musste intensivmedizinisch betreut werden. Nur mit knapper Not hat das Jungtier überlebt. Die junge Frau konnte dem Landeskriminalamt einen Tipp zu einem neuerlichen Tiertransport geben. Der Polizei konnte so am Donnerstag spätnachmittags in Favoriten den illegalen Tiertransport anhalten.

(C) MA 60: So wurden die armen Kätzchen transportiert.

Die zugezogene Amtstierärztin führte eine eingehende Kontrolle durch. Es waren drei Scottish Fold und zwei Britisch Kurzhaar Kätzchen an Bord, alle erst acht Wochen alt. Die Tiere waren in zwei kleinen, völlig verschmutzten Katzentransportbehältern zusammengepfercht unter Kisten im Laderaum versteckt und miauten jämmerlich. Sie stammten aus der Ukraine und wurden über Rumänien nach Österreich geschleust. Die Amtstierärztin informierte umgehend den Zoll, der die Tiere beschlagnahmte.

Qualzucht

“Es handelte sich um Rassekatzen, die in ganz Europa verteilt werden sollten, nicht um Tiere von geflüchteten Menschen. Die Kätzchen waren zu jung für die Trennung vom Muttertier, hatten keinen Mikrochip, es fehlten alle erforderlichen Gesundheitsbescheinigungen und Impfungen. Darüber hinaus handelt es sich bei Katzen der Scottish Fold Rasse um eine sogenannte Qualzucht, das heißt diese Tiere leiden an einem Gendefekt, der sehr schmerzhafte Gelenksschäden hervorruft, die nicht heilbar sind,” so Dr. Susanne Drechsler, Amtstierärztin der Stadt Wien.

Die zu früh von der Mutter getrennten Kätzchen müssen nun für einige Monate isoliert in einer Quarantänestation des Bundes untergebracht werden, bis sie die erforderlichen Impfungen und die notwendigen Blutuntersuchungen haben. Die Händler und Transporteure werden angezeigt. “Kaufen Sie keine Tiere im Internet wie ein Paar Schuhe. Sie fördern großes Tierleid und Sie kaufen sprichwörtlich ‚die Katze im Sack’. Adoptieren Sie ihr neues Familienmitglied aus einem Tierheim oder kaufen Sie es bei einem seriösen Züchter!“, appelliert Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky.