Rote Augen: Was tun bei Bindehautentzündung?

Auslöser für eine Bindehautentzündung sind meist Viren, Bakterien oder eine Allergie. ©iStock by Getty Images

Wenn die Augen gerötet sind, brennen oder jucken oder ein Fremdkörpergefühl besteht, kann eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) dafür verantwortlich sein. Die Ursachen sind vielfältig.

Im Frühjahr beginnt zum Beispiel die Pollensaison, die vielen Menschen zu schaffen macht. Neben Allergien können aber auch Bakterien oder Viren Auslöser für eine Bindehautentzündung sein. Irritation der Augenoberfläche durch Staub, Sand, UV-Licht oder zu lange getragene Kontaktlinsen sind allerdings ebenso möglich.

1. Allergien

Allergien können einerseits durch Pollen, aber auch durch Kosmetika, die rund ums Auge aufgetragen werden, ausgelöst werden. Die Rötung des Augapfels entsteht, weil sich bei der Bindehautentzündung die feinen Blutgefäße in der Bindehaut erweitern und diese dadurch gerötet erscheint. „Bei einer allergischen Konjunktivitis reicht oft eine Selbstbehandlung aus, etwa indem die Augen mit Kochsalzlösung gespült und pflegende befeuchtende Augentropfen eingetropft werden“, klärt Katharina Krepler, Präsidentin der wissenschaftlichen Fachgesellschaft der österreichischen Augenärzte auf. Darüber hinaus können antiallergische Augentropfen verabreicht werden. In schweren Fällen mit zusätzlichen Symptomen werden Antihistaminika in Tablettenform verschrieben, um die Beschwerden zu lindern.

2. Bakterien 

Wenn außer Rötung, Brennen und Fremdkörpergefühl zusätzlich ein dickflüssiges schleimiges oder eitriges Sekret abgesondert wird und zudem morgens die Wimpern verklebt sind, kann eine bakterielle Bindehautentzündung vorliegen. Die Verklebungen sollten dann mit einem sauberen Wattepad mit warmem Wasser entfernt werden. Krepler rät außerdem zu pflegenden und eventuell auch schleimhautabschwellenden Augentropfen, die man rezeptfrei in der Apotheke erhält. Halten die Beschwerden länger als drei bis vier Tage an, sollte aber eine ein Augenarzt aufgesucht werden.

3. Viren

Häufig haben Betroffene auch ein allgemeines Krankheitsgefühl, eine Verkühlung mit Halsschmerzen oder auch geschwollene Lymphknoten im Hals- oder Ohrenbereich. Diese Symptome können auf eine Erkrankung durch verschiedene Virenarten zurückgehen. Auch Herpes-Viren kommen als Auslöser einer Augenentzündung in Frage. In diesem Fall kann auch die Sehfähigkeit eingeschränkt sein, wenn die durchsichtige Hornhaut mitbetroffen ist. Eine wiederholte Infektion der Augen durch Herpes-Viren kann zu Vernarbung der Hornhaut und bleibenden Sehschäden führen. Bei viraler Bindehautentzündung werden die Symptome mit abschwellenden und pflegenden Augentropfen gelindert oder mit antiviralen Augentropfen behandelt. Besonders wichtig ist die Hygiene, um eine Ansteckung des anderen Auges bzw. die Weitergabe an andere Personen zu vermeiden.

4. Andere Auslöser

Manchmal kann eine Bindehautentzündung aber auch infolge einer Irritation der Augenoberfläche durch Staub, Sand, UV-Licht oder zu lange getragene Kontaktlinsen ausgelöst werden. „Die augenärztliche Untersuchung beinhaltet immer eine Anamnese mit Erhebung der Symptome und des Verlaufs sowie einer Untersuchung der Augen an der Spaltlampe. In hartnäckigen Fällen wird zusätzlich ein Bindehautabstrich genommen, um den Erreger zu identifizieren“, so Katharina Krepler abschließend. Um einer Bindehautentzündung vorzubeugen, sollte man auf Hand-Hygiene achten, bei staubigen Arbeiten Schutzbrillen und am Meer und in den Bergen Sonnenbrillen mit UV-Schutz tragen.