Wiener Wildnis vor der Haustüre entdecken

Spazieren in Wien. Es wächst und gedeicht im Großstadtdschungel. Wie sich die Natur auch in der Stadt entwickelt und ihren Raum sucht lässt sich jetzt mit dem Gstettnguide entdecken.

Viele Wienerinnen und Wiener haben in der Pandemie ihre Liebe zum Spazieren entdeckt. Bei diesen Touren in der Stadt lässt sich viel Neues erforschen. Mit der Broschüre „Am Anfang war die Gstettn“ macht die Wiener Umweltanwaltschaft Lust auf neue Entdeckungstouren.

Die 100-Seitige Broschüre ist kostenlos zum Download bereitgestellt. Sie animiert dabei besonders junge Forscherinnen und Forscher die Stadtnatur zu erleben!

Blick auf die Natur schärfen

Wer beim Müßiggang im Stadtgebiet die Augen offen hält, wird überrascht über die Artenvielfalt sein. Denn mit einem etwas geschärften Blick und einem „Euzerl“ Geduld findet man beinahe überall die urbane Wildnis. Es sprießt aus Pflasterritzen und Mauerfugen allerlei Kräuter, Gehölz und blühende Blumen.

Die Wiener Artenvielfalt weiß auch der Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) zu schätzen: „Viele wilde Grünflächen sind ein Rückzugsort für Pflanzen und Tiere. Gerade in diesen Tagen bietet sich die Möglichkeit, bei Spaziergängen neues Grün vor der Haustür zu entdecken“.

Nicht nur die Pflanzenwelt sprießt in der Stadt. In den vielen Gstettn Wiens finden auch zahlreiche Tierarten ihren Platz. Bunte Schmetterlinge, singende Vögel und sogar Fuchs und Dachs tummeln sich in der “Wiener Wildnis”.

Ehemalige Schottergrube als Naturrefugium

(C) Pixabay

Wie robust und widerstandsfähig die heimische Flora und Fauna ist, erzählt der Gstettenführer.

Dort wo früher einmal Schotter abgebaut worden ist, baut sich die Natur wieder ihr eigenes Refugium auf. Bis in die 1970er wurde beim heutigen Badeteich Süßenbrunn in der Donaustadt noch der Baustoff gewonnen. Nach der Schließung lies man der Natur freien lauf und das Gebiet rund um die einstige Schottergrube wurde zum beliebten Ausflugsziel.

Heute lädt der Badeteich Mensch und Tier zum vergnügten Entspannen ein. Und wer dort dem „Rundumadum“-Wanderweg folgt, kann das blühende Rosen-, Holunder- und Goldregendickicht bestaunen.

(C) Pixabay
Hans Steiner
Chefredakteur