Sportinsider: Der Investor als Feindbild

Unser Sportinsider Robert Sommer.

Roland Schmid, der mit der Vienna zeigt, wie man erfolgreich und trotzdem behutsam einen Fußballverein weiterentwickeln kann, scheiterte bei Rapid an einem Wort: Er hatte bei einer ORF-Diskussion vor der Präsidentenwahl von Investoren gesprochen – und schon konnten seine Gegner rund um die ­Ultras gegen ihn mobilisieren.

Dabei ist der Investor längst schon ein Teil dieses Sports wie der Tormann oder der Goalgetter: Und zwar nicht nur bei Manchester City, Chelsea oder Paris Saint-Germain! Selbst der Kultklub Liverpool gehört längst dem amerikanischen Milliardär John Henry, der auch die Red-Sox-Baseballer besitzt. Die Entscheidungen werden allesamt bei Konzernsitzungen in Boston getroffen – dennoch haben die „Reds“ nichts von ihrem Mythos verloren.

Und jetzt plant auch Real Madrid einen ähnlichen Coup mit dem US-Vermarkter „Legends“. Einzig die Bayern sind hier eine echte Ausnahmeerscheinung, aber die haben auch in den letzten Jahrzehnten ausnehmend gut gewirtschaftet und trotz Corona-Krise genug Bares auf dem Konto. Kann man das von Rapid auch sagen? Die Antwort ergibt sich (leider) von selbst, auch wenn sie viele eingefleischte Fans nicht hören wollen: Ohne Investor wird man, Feindbild hin oder her, Red Bull Salzburg nie gefährden können!