Telefonbetrug: 500 Fälle an einem Wochenende

(C) unsplash: Derzeit treiben wieder vermehrt Telefonbetrüger ihr unwesen.
(C) unsplash: Derzeit treiben wieder vermehrt Telefonbetrüger ihr unwesen.

Besonders dreist sind derzeit wieder Telefonbetrüger unterwegs. Die Betrüger geben sich als Polizisten aus und versuchen ihren Opfer Geld und persönliche Daten abzuluchsen. Dabei schrecken sie nicht davor zurück mit gefälschten Haftbefehlen zu drohen, wie die RTR (Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH) in einer Aussendung mitteilte.

500 Fälle

Allein am vergangenen Wochenende hat die RTR-Meldestelle rund 500 Beschwerden über „Robocalls“ erhalten. „Bei diesen Robocalls meldet sich anfangs eine Tonbandstimme mit der Aufforderung, eine bestimmte Taste zu drücken. Leistet man hier Folge, wird man zu den Betrügern weiterverbunden. Diese geben sich als Polizist:innen aus und teilen den Angerufenen mit, dass verdächtige Aktivitäten im Zusammenhang mit ihren Bankkonten identifiziert wurden. Während des Telefonats fällt auch oft der Ausdruck ‚identity card‘. In weiterer Folge versuchen die Kriminellen an persönliche Daten, wie Adressen oder Bankverbindungen, heranzukommen oder warten sogar mit gefälschten Haftbefehlen auf“, schildert Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation und Post, die aktuellen Betrugsszenarien.

„Uns wurde auch gemeldet, dass die Täterinnen und Täter ihre Opfer oftmals auffordern, Geld auf ein bestimmtes Bankkonto einzuzahlen bzw. Online-Gutscheine zu kaufen oder Schadsoftware zu installieren. Besonders fies: Die Betrügerinnen und Betrüger täuschen vor, mit normalen österreichischen Telefonnummern anzurufen. So sind die Anrufe vorab kaum als Betrugs-Anruf erkennbar.“

Einfach auflegen!

Sollten Sie bei Betrugs-Anrufen abheben, beenden Sie sofort die Verbindung. Selbst wenn Sie sich auf ein Gespräch einlassen, wovon wir aber dringend abraten, kann nichts passieren. Es entstehen dadurch keine Kosten über die Telefonrechnung. Geben Sie aber keinesfalls persönliche Daten bekannt und lassen Sie sich auch nicht zu irgendwelchen Zahlungen überreden. „Das beste Mittel bei derartigen Anrufen ist einfach aufzulegen. Etwas anderes kann man eigentlich nicht tun, da die Betrügerinnen und Betrüger zumeist im Ausland sitzen und eine Verfolgbarkeit kaum möglich ist“, informiert Steinmaurer und ergänzt, „dass vermeintliche Vertreterinnen und Vertreter der österreichischen Exekutive über englische Tonbandansagen einen Kontakt herstellen, ist unüblich und daher ein erstes Indiz, dass da etwas faul ist.“

Rufnummern-Missbrauch melden

Vom 1. bis 25. Juli verzeichnete die Meldestelle für Rufnummernmissbrauch insgesamt 3.860 Beschwerden. 662 Beschwerden entfielen auf Pinganrufe, 2500 auf Anrufe vom Austrian Police Department und 523 auf sonstige belästigende Anrufe. Im Juli 2021 wurden lediglich 2.734 Beschwerden registriert.

Rufnummernbereiche, die missbräuchlich verwendet werden, werden unter rufnummernmissbrauch.at gelistet. Dort finden Sie auch ein Formular, mit dem Sie uns verdächtige Nummern melden können. Damit können wir rechtzeitig Betrugs-Wellen erkennen und die Bevölkerung informieren.