Wie geht’s mit Rapid weiter? Eine Analyse.

(C) Joham Stefan: Auch sportlich steckt der Rekordmeister Rapid in einem tiefen Loch.
(C) Joham Stefan: Auch sportlich steckt der Rekordmeister Rapid in einem tiefen Loch.

Rapid gleicht zurzeit einer Baustelle ohne Vorarbeiter. Oder anders formuliert: Der österreichische Rekordmeister ist führungs­los! Präsident Martin Bruckner, der sich wie Geschäftsführer Christoph Peschek zurückzog, brachte es ausnahmsweise auf den Punkt: „Der Verein ist ­momentan nicht führbar.“ Um diese triste Lage weiter zu verschärfen, feuerte die scheidende Klubspitze Ex-General-Manager Werner Kuhn, der sich professionell um die Topsponsoren gekümmert hatte.

Ungleiches Paar

Ihm warf man hinter vorgehaltener Hand eine Art Palastrevolution vor, weil er angeblich Ex-Kapitän Steffen Hofmann zu einer Präsidenten-Kandidatur gegen Bruckner überreden hatte wollen. Der Spieler ist allerdings ein Liebling der Ultras, der Manager ein erklärter Feind – ihm war sogar einmal das Büro zugemauert worden. Das Schicksal könnte es aber so wollen, dass das ungleiche Paar den Klub jetzt tatsächlich retten muss.

Mareks Absage

Andy Marek, ebenfalls ein Ultras-Versteher, sagte nämlich für eine Präsidenten-Kandidatur ab, weil er in den nächsten drei Jahren vor allem in Nieder­österreich mit seinen Moderationen gut im Geschäft ist. Roland Schmid, bei der letzten Wahl Bruckner knapp ­unterlegen, tritt definitiv nicht mehr an. Wer soll also den maroden Laden übernehmen? Bleibt nur eine Liste mit Hofmann, Kuhn, dem Unternehmer Michael Tojner und möglicherweise Bankmanager Andreas Treichl. Auf sie würde eine Menge Arbeit warten: Die Wien Energie droht aufgrund der finanziellen Turbulenzen als grün-­weißer Hauptsponsor auszufallen!