Wien soll Standort für Anti-Geldwäschebehörde werden

Bürgermeister Michael Ludwig und die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Evelyn Regner, bei der Pressekonferenz. ©C.Jobst/PID

Auf EU-Ebene wird derzeit das Anti-Geldwäschepaket verhandelt, das die Gründung einer europäischen Anti-Geldwäschebehörde vorsieht. Bürgermeister Michael Ludwig und die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Evelyn Regner, sprachen sich für unsere Stadt als Sitz dieser EU-Anti-Geldwäschebehörde aus. Sie soll ein zentraler Baustein im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in der gesamten EU werden. 

Geldwäsche ist ein großes Problem in Europa. Eine europäische Anti-Geldwäschebehörde (kurz AMLA), quasi ein europäisches FBI gegen Finanzkriminalität, soll in Zukunft dafür sorgen, dass in allen Mitgliedsstaaten die illegalen Geldhähne zugedreht werden. „Jedes Jahr werden illegale Einnahmen in Milliardenhöhe gewaschen und fließen in die Finanzierung von Korruption, Krieg und Terrorismus –  Unsummen an Geldern, die besser an anderer Stelle investiert wären”, sagte Regner. „Daher ist es so wichtig, dass wir uns auf EU-Ebene dieses Problems annehmen” führte sie aus.

Bis zu 650 neue Arbeitsplätze

Regner betonte, dass sie sich für den Sitz einer solchen Behörde keinen besseren Ort als Wien vorstellen könne. Ludwig: „Als Standort von rund 50 zwischenstaatlichen Organisationen und mehr als 300 bi- und multilateralen diplomatischen Vertretungen ist Wien eine Drehscheibe der internationalen Diplomatie. Aus diesem Grund ist es mir wichtig, mich dafür einzusetzen, den Sitz der neuen Anti-Geldwäschebehörde der EU nach Wien zu holen“. Er geht davon aus, dass es durch die AMLA im Vollausbau pro Jahr zu einem Wertschöpfungseffekt von rund 50 Mio. Euro und einer Absicherung von bis zu 650 Arbeitsplätzen kommen würde.