Witch Hunt: Die Filmindustrie geht neue Wege

Filmproduzent Jon Gosier

Viele Jahre lang war das Studiosystem in Hollywood Mittelpunkt der weltweiten Unterhaltungsindustrie. Die großen Studios und ihre Stars prägten die Kultur. Gedreht wurde mit riesigen Budgets in und rund um Los Angeles, unabhängige Filmemacher hatten dabei selten die Möglichkeit ein großes Publikum zu erreichen. Durch die Digitalisierung und den Siegeszug der Streaming-Anbieter wie Netflix und Co. hat sich der Markt in den letzten Jahren allerdings stark verändert. Nicht nur in Bezug auf die Art und Weise wie Filme gemacht werden, sondern auch welche Stoffe behandelt werden.

Neue Ideen aus vielen Ländern

Jon Gosier ist Filmproduzent aus Atlanta, Georgia. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren, neben New Orleans und Toronto zu einem der wichtigsten neuen Zentren der Filmindustrie entwickelt. Gosier, der aus dem Technologiesektor kommt, ist Geschäftsführer der Produktionsfirma Southbox die selber Film produziert und sich an einer Vielzahl an anderen Filmproduktionen beteiligt. Des Weiteren ist er Gründer der FinTech-Firma FilmeHedge die Filmschaffende mit Finanziers vernetzt. “Wir sehen momentan eine Entwicklung, in der Stoffe aus der ganzen Welt und dadurch natürlich andere Perspektiven ihren Weg auf die Leinwand und die TV-Geräte der Streamer finden”, so Gosier im Gespräch mit dem WIENER BEZIRKSBLATT. “Es gibt sehr viele spannende Geschichten und Blickwinkel auf der Welt. Gerade auch aus Regionen die bisher nicht so stark mit der Unterhaltungsindustrie in Verbindung gebracht werden.”

Umgedrehte Verhältnisse bei der Hexenjagd

Ein Beispiel dafür ist der neue Film von Regisseurin Elle Callahan, mit “LOST” Star Elizabeth Mitchell, der am 1. Oktober 2021 seinen Start hat. “Witch Hunt” spielt in den USA der Gegenwart. Doch Hexen und Zauberkunst gibt es wirklich und ist strengstens verboten. Hexen werden rigoros verfolgt. Den Hexen bleibt nur die Flucht nach Mexiko, um dort um Asyl anzusuchen. Quasi eine fiktive Umkehr der jetzigen Verhältnisse rund um Flüchtlingsströme aus dem Süden in die USA.

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Trailer für den Film Witch Hunt

“Den Kontrast zur aktuellen Debatte habe ich spannend gefunden”, so Gosier. In den kommenden Jahren will er verstärkt auch auf Stoffe etwa aus Afrika setzen.

Hans Steiner
Chefredakteur