80 Jahre mit Liebe zur schönen Kunst

(C) Josef & Kersin Samuel: Josef Samuel bei Dreharbeiten in seinem Schildermaler-Museum in der Mühlgasse.
(C) Josef & Kersin Samuel: Josef Samuel bei Dreharbeiten in seinem Schildermaler-Museum in der Mühlgasse.

Bevor Metall und Plastik aus Indus­triefertigung auf Geschäften und Lokalen ankündigten, was man als Kunde im Inneren zu erwarten hat, war eine Kunst besonders gefragt: die der Schildermaler. Mit viel Liebe zum Detail, kreativen Einfällen und hoher Kunstfertigkeit sorgten die Schildermaler für die ­optische Visitenkarte vor der Eingangstür.

Wien galt einst als Metropole der Schildermaler. Einer der letzten großen Meister, Josef Samuel, feiert heuer seinen 80. Geburtstag. „Die Schildermalerei Samuel wurde 1882 von meinem Urgroßvater gegründet. Meine Lehre begann 1957 und die Meisterprüfung war 1970. Von 1976 bis 2004 leitete ich die Firma“, so Josef ­Samuel. Neben der Schilder­malerei ist die Foto­grafie seine be­sondere Leidenschaft.

(C) Josef & Kerstin Samuel: Die Mauerbeschriftung eines Cafés erfordert hohe Genauigkeit und Liebe zum Detail.
(C) Josef & Kerstin Samuel: Die Mauerbeschriftung eines Cafés erfordert hohe Genauigkeit und Liebe zum Detail.

Museum mit Herz

Die Spuren der Schildermaler findet man noch heute über die ganze Stadt verteilt. Und im einzigen Schildermaler-Museum ­Europas in der Wiedner Mühlgasse 7. Dort zeigt Josef Samuel eine bunte Kol­lektion der unterschiedlichsten Rich­tungen. Und anlässlich seines 80. Geburtstags auch eine Auswahl ­seiner fotografischen Werke gemeinsam mit Fotos, die seine Tochter ­Kerstin aufgenommen hat. Im Zentrum der Arbeiten steht dabei die Liebe zur Stadt. Ziegelbauten in den unterschiedlichsten Aus­formungen, mit Verzie­rungen und ohne. Dazu ­gesellen sich Fotos von und mit Josef Samuel bei der Arbeit aus den letzten Jahrzehnten.

(C) Josef & Kerstin Samuel: Das Café Diglas in der Wollzeile bietet nicht nur außerordentlich gute Punschkrapfen, sondern auch ein Schild aus dem Hause Samuel.
(C) Josef & Kerstin Samuel: Das Café Diglas in der Wollzeile bietet nicht nur außerordentlich gute Punschkrapfen, sondern auch ein Schild aus dem Hause Samuel.

Die Ausstellung ist bis 28. April im Schildermaler-Museum zu sehen. Weitere Infor­mationen und Details zur Anmeldung für die Führungen findet man online auf der Webseite des Museums: schildermalermuseum.at