Begonnen hat die Wiener Impfgeschichte im großen Stil mit Maria Theresia. Die legendäre Monarchin erkrankte 1762 an den Pocken, später verlor sie drei ihrer Kinder durch die Krankheit. Als sie von der Hautritz-Methode (Inokulation) hörte, ließ sie ihre jüngsten Kinder impfen. Der Grundstein für eine Impfkampagne in Wien war also gelegt, sodass 1768 im Waisenhaus in Sankt Marx die erste Impfkampagne durchgeführt wurde. Maria Theresia ließ am Rennweg ein Inokulations-Haus errichten, wo sich jeder Bürger kostenlos impfen lassen konnte.
Schutz mit Kuhpocken
Einen Haken hatte diese Methode: Durch die bewusste Ansteckung mit (nur abgeschwächten) Pockenviren brachen immer wieder neue Epidemien aus. Um das Jahr 1800 setzte sich die Methode der Vakzination, eine bewusste Infizierung der Menschen mit ungefährlichen Kuhpocken, zum Schutz gegen die gefährlichen Pocken durch. 1803 wurde die Inokulation verboten. Die „Vorschrift zur Leitung und Ausübung der Kuhpocken-Impfung“ von 1808 legte den Grundstein für die heutigen Wiener Impfvorschriften.