Die Parkplatznot in Teilen Floridsdorf ist notorisch. Bezirkschef Georg Papai fordert im WIENER BEZIRKSBLATT-Interview eine wienweite Lösung in Sachen Parkpickerl und plädiert für eine Ausweitung des öffentlichen Verkehr.
Herr Bezirksvorsteher, immer mehr Floridsdorfer klagen darüber, in ihrem Wohngebiet nur schwer einen Parkplatz zu finden. Was plant der Bezirk hier?
Fast täglich führe ich mit Bezirksbürgern dazu Gespräche. Es braucht wienweite Maßnahmen, die den Pendlerverkehr reduzieren, denn in manchen Bezirksteilen ist schon jedes zweite parkende Auto kein Wiener. Die Floridsdorfer sollen wieder Parkraum im Bezirk vorfinden. Es braucht aber auch Verbesserungen beim öffentlichen Verkehr.
Simmering hat einen Beschluss für eine Parkpickerlausweitung. Konsequenzen für Floridsdorf?
Simmering hat noch unter dem FPÖ-Bezirksvorsteher die Parkpickerlausweitung vorangetrieben. Der Druck wird damit nochmals größer. Ich lasse das gerade in einer Studie überprüfen. Klar ist: So kann das nicht weitergehen, Floridsdorf darf nicht der Parkplatz von Wien werden! Es braucht eine wienweite Lösung.
Welche Maßnahmen trifft der Bezirk beim Thema Verkehrssicherheit?
Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ist uns im Bezirk ein wichtiges Anliegen. Laufend evaluieren wir Schulwege, errichten neue Gehsteige, wie zum Beispiel an der oberen Alten Donau oder dieses Jahr in der Friedrich-Manhart-Straße, oder wir lassen baulich getrennte Radwege bauen, heuer in der Hans-Czermak-Gasse.
Sind Leistungsverbesserungen im öffentlichen Verkehr erforderlich?
Die Ausweitung beziehungsweise Verbesserung des öffentlichen Verkehrs ist ein ständiges Thema mit den Wiener Linien und den ÖBB, um deren Leistungsangebot schon jetzt dem Bedarf entsprechend zu verbessern. Oft mit Erfolg, wie diverse Linienerweiterungen und Intervallverdichtungen zeigen. Ganz konkrete Anliegen aus heutiger Sicht sind eine neue Straßenbahnlinie in der Prager Straße und eine Neuorganisation des 32A.
Stichwort „E-Mobilität“ – Wie stehen Sie dazu?
Ich stehe dem Thema E-Mobilität sehr positiv gegenüber. Eine Reihe von Ladestationen wurde bereits errichtet. Im Herbst möchte ich mit einer Informationsveranstaltung das Thema noch erlebbarer machen. Eine Reduktion von Lärm- und CO2-Emissionen ist zweifelsfrei im Interesse aller in städtischen Ballungsgebieten wohnenden Menschen.