In nur einer halben Stunde quer durch die Stadt. Die S80, die Verbindungsbahn zwischen Wien Hütteldorf und Wien Meidling wird verbessert. Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) hat für das geplante ÖBB-Projekt der Attraktivierung der Verbindungsbahn zwischen Wien Hütteldorf und Wien Meidling einen positiven Bescheid im Umweltverträglichkeits-Prüfungsverfahren erlassen. Der Bezirk zeigt sich indes über den positiven Bescheid gespalten.
Hietzing gespalten
Zufrieden und erfreut zeigt sich der Vorsitzende der SPÖ Hietzing, LAbg. Gerhard Schmid: „Das ist ein Meilenstein in der Projektentwicklung. Das Projekt wurde seitens des zuständigen Ministeriums (…) eingehend und ausführlich geprüft und jetzt sind wir in der glücklichen Lage einen positiven Bescheid vor uns zu haben!“
Wenig erfreut über den positiven Bescheid zeigt sich dagegen Silke Kobald (ÖVP), Bezirksvorsteherin von Hietzing: „Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt!“. Neben einer Zerschneidung des Bezirks, sieht die Bezirkschefin vor allem die Wohnqualität durch die Verbindungsbahn beeinträchtigt. „Aus den heute veröffentlichten Unterlagen geht leider klar hervor, dass auf der neuen Verbindungsbahnstrecke nach Fertigstellung 15% des gesamten Güterzugverkehrs aus dem Lainzer Tunnel in Hochlage durch Hietzing donnern werden“, zeigt sich Bezirksvorsteherin Silke Kobald in einer ersten Reaktion bestürzt.
Gerhard Schmid unterstreicht die ökologischen Vorteile: „Die Attraktivierung der Verbindungsbahn wird ein ökologisches Vorzeigeprojekt. Zehntausende Menschen zusätzlich werden dann in kurzer Zeit bequem das Stadtzentrum und die großen Erholungsräume der Stadt erreichen – und das mit grünem Bahnstrom“
In 30 Minuten quer durch Wien
Die Attraktivierung der Verbindungsbahn macht auf der Schnellbahnlinie S80 zwischen Wien Hütteldorf und Wien Aspern Nord einen 15-Minuten-Takt möglich. So entsteht eine neue, leistungsfähige Verbindung, welche Fahrgäste jede Viertelstunde in nur 30 Minuten von West nach Ost quer durch die Stadt bringt – mit Anbindung an alle 5 U-Bahn-Linien und den Hauptbahnhof. Durch zwei neue und eine modernisierte Haltestelle, die alle bestens mit den anderen Öffis vernetzt sind, wird der öffentliche Nahverkehr im 13. Bezirk besser nutzbar.
Baubeginn 2024
Da weitere rechtliche Verfahren auf Bundesebene nicht ausgeschlossen werden können und aufgrund der langen Vorlaufzeiten, insbesondere für Gleissperren sowie unter Berücksichtigung weiterer Projekte im Großraum Wien wurde der Beginn der Hauptbauarbeiten nun mit Anfang 2024 und die Fertigstellung mit Ende 2028 eingeplant.
Nun wird auch der angekündigte Gestaltungswettbewerb in Abstimmung mit Stadt Wien und dem 13. Bezirk in Form eines österreichweiten Ideenwettbewerbs ausgelobt. Erste Zwischenergebnisse aus dem Wettberwerb werden aus heutiger Sicht im Sommer 2022 öffentlich präsentiert, die Siegerprojekte stehen voraussichtlich im Herbst fest.