Ende Oktober wurde das letzte der rund 3.000 Photovoltaik-Paneele am Dach der Halle D der Wiener Stadthalle, ein Unternehmen der Wien Holding, montiert. Damit konnten die Arbeiten an einer der größten innerstädtischen Photovoltaikanlagen auf Österreichs wichtigster Eventlocation planmäßig abgeschlossen werden und der Probebetrieb nach weniger als vier Monaten Bauzeit starten.
Vollbetrieb ab Dezember
Nach einer kurzen Testphase im November wird die PV-Anlage im Dezember den Vollbetrieb aufnehmen. Die Wiener Stadthalle setzte damit einen bedeutenden Schritt zu mehr Nachhaltigkeit und Nutzung von Ressourcen. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer und Wiener Stadthalle-Geschäftsführer Matthäus Zelenka konnten sich nun von den beeindruckenden Ausmaßen der fertiggestellten Anlage überzeugen.
„Nach dem Startschuss für die Wiener Sonnenstrom-Offensive können wir bereits erste abgeschlossene Projekte präsentieren. Mit der planmäßigen Fertigstellung der neuen Photovoltaikanlage auf dem Dach der Wiener Stadthalle kommen wir dem Ziel, die Stadt Wien bis 2040 klimaneutral zu machen, wieder einen großen Schritt näher. Die Anlage kommt auf eine Gesamtleistung von 1.123 kWp. Pro Jahr können so rund 1,1 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden – das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 580 Einpersonen-Haushalten in Wien“, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
„Als Wien Holding unterstützen wir die Stadt Wien bei der Erreichung der Klimaziele. Dass nun eine der größten innerstädtischen Photovoltaikanlagen auf einem unserer Unternehmen realisiert wurde, freut mich besonders. Mit der neuen PV-Anlage, die Anfang Dezember in Vollbetrieb gehen wird, leistet die Wiener Stadthalle einen wichtigen Beitrag zur Treibhausgasreduktion. Mit Projekten wie diesem tragen wir zur nachhaltigen Entwicklung des Wirtschafts- und Lebensraumes Wien bei“, so Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding.
„Dieses Projekt ist ein Meilenstein für die wichtigste Eventlocation des Landes und ein wesentlicher Schritt für die Nachhaltigkeitsstrategie der Wiener Stadthalle. Dem Team der Wiener Stadthalle ist es in dieser herausfordernden Zeit gelungen, das bedeutende Projekt im geplanten Zeitrahmen fertigzustellen. Unser Ziel ist es, durch das Zusammenspiel von Energiesparmaßnahmen sowie dem Ausbau weiterer Dachflächen in den nächsten fünf Jahren 100 Prozent des am Standort verbrauchten Stroms vor Ort grün zu erzeugen.“, erklärt Matthäus Zelenka.
2.956 Photovoltaik-Module am Dach der Halle D montiert
Die mit der Photovoltaik-Anlage verbaute Fläche am Dach der Halle D ist mit fast fünfeinhalbtausend Quadratmeter so groß wie 21 Tennisplätze und befindet sich auf einer Höhe von 25 Metern. Insgesamt wurden 2.956 Photovoltaik-Module auf der Dachfläche von insgesamt 5.386 m² auf Österreichs wichtigster Veranstaltungslocation geschraubt, wobei rund 16.000 Stück Dachfalzklemmen für die Montage der einzelnen Paneele zum Einsatz kamen. Darüber hinaus wurden im Dach 2.500 Laufmeter Wechselstrom-Kabel mit einem Gesamtgewicht von 11 Tonnen verlegt und 20 Kilometer Gleichstromkabel verlegt.
Pro Jahr können rund 1,1 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Das ist so viel wie 580 Ein-Personen-Haushalte in Wien jährlich verbrauchen. Laut Berechnungstool der Österreichischen Energieagentur können damit jährlich 486 Tonnen Kohlendioxid gespart werden. Bei einer Nutzungsdauer von 25 Jahren sind das insgesamt 12.161 Tonnen.
Der grüne Sonnenstrom wird zu zwanzig Prozent in der Wiener Stadthalle selbst verwendet – etwa für die Kaltwasser-Erzeugung und Kühlung der Halle D oder die Eis-Erzeugung in der EisStadthalle (Halle C). Die überschüssigen 80 Prozent werden in das Netz von Wien Strom eingespeist. Damit können 230 Haushalte mit grünem Strom versorgt werden.
Insgesamt wird die neue Photovoltaik-Anlage rund ein Drittel des Strombedarfs der Wiener Stadthalle abdecken. Die Gesamtkosten der Anlage belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro und werden von der Wiener Stadthalle getragen.
Weitere klimafreundliche Einsparungs- und Optimierungsmaßnahmen geplant
Seit September 2022 ist die Wiener Stadthalle offiziell EMAS-zertifiziert. Die Abkürzung EMAS steht für „Eco-Management and Audit Scheme“ und ist seit 1993 das freiwillige europäische Umweltmanagement, ein Instrument für eine nachhaltige Entwicklung in der Wirtschaft und in der Verwaltung. Ziel von EMAS ist die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes. Mit einer bzw. einem externen Energieberater*in werden gerade weitere kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Energiereduktion evaluiert. Die Wiener Stadthalle hat es sich zum Ziel gesetzt, innerhalb der nächsten fünf Jahre 100 Prozent des am Standort verbrauchten Stroms vor Ort grün zu erzeugen.
Um dieses Ziel zu erreichen ist es notwendig zusätzlich zur eigenen Produktion von grünem Strom auch konkrete Einsparungs- und Optimierungsmaßnahmen umzusetzen. Dazu zählen die Etablierung eines intelligenten Licht-, Wärme- und Kältemanagements, die Beschleunigung der schon eingeleiteten LED-Offensive, die Evaluierung des Potentials von Wärmerückgewinnung in der Halle D sowie die thermische Sanierung der Außenhüllen.