AKH Wien: Nierentausch mit Israel rettete Patienten

(C) unsplash: (Symbolbild) Die Niere produziert u.a. Urin.
(C) unsplash: (Symbolbild) Die Niere produziert u.a. Urin.

Internationale Zusammenarbeit kann sprichwörtlich Leben retten. So auch im Fall von Goran M. Dem 31-jährigen Wiener wurde im AKH ein Niere aus Israel implantiert. Das internationale Kidney-Paired-Donation-Program (zu deutsch „Paarweises Nierenspende-Programm) machte dies möglich.

Hoffnung

Vor einiger Zeit verschlechterte sich der Zustand von Goran M. Bereits 2007 erhielt der Wiener eine Nierenspende von seinem Onkel. Sein bruder war bereit ihm eine Niere zu spenden, diese war aber nicht kompatibel. „Die Nachricht, dass eine direkte Spende nicht möglich ist, war ein Rückschlag, aber das Programm hat uns neue Hoffnung gegeben“ erzählt Zoran M., der 35-jährige Bruder des Patienten.

Eine Lebendspenderin aus Israel spendete die Niere, die M. implantiert wurde. Das Organ wurde direkt aus Israel eingeflogen. Zuvor wurde seinem Bruder eine Niere im AKH entnommen, die mit demselben Flugzeug von Wien nach Israel gebracht wurden. Bei sogenannten Über-Kreuz-Transplantationen werden zwei oder mehrere Paare, die jeweils aus Empfänger und Spender bestehen, zeitgleich operiert und die Organe wechselseitig getauscht. Das ist dann notwendig, wenn das Organ der eigenen Angehörigen für die Transplantation nicht kompatibel ist, die Organe von Angehörigen anderer Patienten aber schon. Um noch mehr Patienten und Spender zusammenzufinden, vereinbarte das AKH Wien eine Kooperation mit Tschechien und Israel.

Wohlauf

In Israel waren sogar zwei Krankenhäuser und zwei Paare (ein Ehepaar und eine Mutter mit ihrem Sohn) involviert, die sich ohne die österreichische Beteiligung nicht gegenseitig hätten helfen können. Gefunden werden geeignete Paare für eine Cross-Over-Transplantation mithilfe von innovativen Berechnungs-Algorithmen und einer eigenen Datenbank. Wenn die Berechnungen geeignete Paare ergeben, werden die Daten noch von Ärzten geprüft.

Bei positivem Ergebnis wird mit den anderen Spitälern Kontakt aufgenommen und die organisatorische Abwicklung geplant. Denn die Organe müssen zeitnah entnommen und wieder eingesetzt werden. Im konkreten Fall wurde das Flugzeug für den Organtransport von Israel zur Verfügung gestellt und von der Koordinatorin des israelischen Transplantationszentrums begleitet.

Ende November konnten die Transplantationen im AKH Wien schließlich durchgeführt werden. Der Patient Goran konnte nach 10 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen werden und kommt vorerst einmal wöchentlich zur ambulanten Kontrolle. Bei seinem Bruder Zoran sind die ambulanten Kontrollen nur 2 Mal jährlich notwendig.