Aktionswoche „Von Alpenkammmolch bis Zauneidechse“

©R. Kopeczky

Gartenfreunde bitte melden: Welche Amphibien- und Reptilienarten leben in Ihrem Garten?

Der heimische Garten stellt nicht nur einen Ort der Ruhe und Entspannung für den Menschen dar, sondern kann auch gleichzeitig als wichtiger (Ersatz-)Lebensraum oder hilfreiches Trittsteinbiotop für viele Tier- und Pflanzenarten dienen. Besonders die beiden durch Lebensraumverlust gefährdeten Tiergruppen der Amphibien und Reptilien können von einem naturnah gestalteten Garten profitieren und hier ein Zuhause finden. Nachgewiesene Vorkommen von Laubfrosch, Teichmolch, Zauneidechse & Co. im Siedlungsgebiet sind jedoch vergleichsweise wenig dokumentiert. Hier können Fundmeldungen von GartenbesitzerInnen wertvolle Beiträge liefern um diese Wissenslücken zu füllen.

Aus diesem Grund lädt die Österreichische Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH), dieses Jahr bereits zum zweiten Mal, von 9. bis 15. Mai zur österreichweiten Mitmach-Aktion Von Alpenkammmolch bis Zauneidechse – Gartenfreunde bitte melden ein. Alle Gartenfreunde sind aufgerufen, Sichtungen von Amphibien und Reptilien im eigenen Garten oder Schul- und Gemeindegarten zu melden. Neben der persönlichen Freude, möglichst viele Arten im Garten zu entdecken und zu bestimmen, wird mit der Meldung ein wichtiger Beitrag zur Erforschung dieser spannenden Tiergruppen geleistet. Unter allen gültigen Einsendungen werden kleine Sachpreise verlost.

Finden Amphibien oder Reptilien im Garten Unterschlupf, kann man sich nicht nur glücklich schätzen, sondern bekommt auch ganz automatisch Unterstützung beim Erhalt eines biologischen Gleichgewichts. Lurche und Kriechtiere gezielt zu fördern ist übrigens nicht schwer! Strukturvielfalt und wilde Blühstreifen schaffen einen abwechslungsreichen Lebensraum und sorgen für eine gute Nahrungsgrundlage, die großteils aus Insekten, Spinnen, Würmern und Weichtieren besteht. Fischfreie Gartenteiche locken nicht nur Kröten, Frösche oder Molche an, auch harmlose Ringelnattern freuen sich über diese. Hecken, Totholzhaufen und unverfugte Steinmauern dienen nacktschneckenfressenden Blindschleichen und mäusevertilgenden Äskulapnattern als Versteck- und Sonnenplätze. Dornenbüsche bieten den tierischen Gästen Schutz vor Freigängerkatzen oder anderen Beutegreifern. Da alle Amphibien- und Reptilienarten in Österreich geschützt und gefährdet sind, ist das An- und Absiedeln übrigens verboten. Passen aber die Rahmenbedingungen kommen Grasfrosch & Co. von selbst. Wichtig ist das gefahrlose An-, und Abwandern zu ermöglichen und potentielle Fallen, wie Kellerschächte oder Swimmingpools durch Aufstiegshilfen zu entschärfen. Auf gartenfreunde.herpetozoa.at gibt es weiterführende Informationen zum amphibien- und reptilienfreundlichen Garten, Tipps zur Beobachtung, Bestimmung, sowie alle Details zur Mitmach-Aktion und den Meldemöglichkeiten.