Kürzlich drehte sich in Klosterneuburg alles um das aktuell so wichtige Thema Artenvielfalt! Über 100 Experten aus den verschiedensten Fachbereichen konnten innerhalb von 24 Stunden 1.383 Tier,- Pflanzen- und Pilzarten nachweisen.
Anlässlich des “Tag der Artenvielfalt 2023” lud das Biosphärenpark Wienerwald Management zahlreiche Besucher, die sich bei Nachtwanderungen, Naturführungen und zahlreichen Infoständen über heimische Tier-, Pflanzen- und Pilzarten informieren konnten. Über 100 Experten aus den verschiedensten Fachbereichen konnten innerhalb von 24 Stunden 1.383 Tier,- Pflanzen- und Pilzarten nachweisen, darunter die europaweit geschützte Sägeschrecke (Saga pedo), die seltene Orchidee Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica) und der seltene, holzabbauende Pilz Zwerg-Schwefelkopf (Hypholoma subviride).
Für die ehrenamtlich beteiligten Wissenschafter und Experten, die zum Tag der Artenvielfalt aus ganz Österreich nach Klosterneuburg anreisten, stand die Artensuche im Vordergrund – ihr Ziel: Innerhalb von 24 Stunden im ganzen Gemeindegebiet von Klosterneuburg möglichst viele Tier-, Pflanzen- und Pilzarten zu finden. Einige der Funde können allerdings nur im Labor unter dem Mikroskop bestimmt werden, erst wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, steht die Gesamtzahl der beim Tag der Artenvielfalt nachgewiesenen Arten fest.
“Der Erhalt der Artenvielfalt ist dringlicher denn je! Beim Tag der Artenvielfalt begeistern wir jedes Jahr viele Besucher für die Natur vor der eigenen Haustür und sensibilisieren für dieses so wichtige Thema. Im Gespräch mit den Expertinnen und Experten sowie an zahlreichen Infoständen kann sich die Bevölkerung zum Beispiel darüber informieren, wie jeder Einzelne im Alltag oder im eigenen Garten zur Artenvielfalt beitragen kann”, berichtet Biosphärenpark-Direktor DI Andreas Weiß.
Nachtführungen begeisterten
Auftakt und ein Programmhighlight waren die Nachtführungen: Vier Gruppen mit rund 80 Erwachsenen und 22 Kindern begaben sich gemeinsam mit Experten auf Nachtexpedition. Heuer wurden sie mit zahlreichen Fledermaus-Sichtungen belohnt. Darunter sowohl eine der kleinsten, als auch eine der größten heimischen Arten, die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) und das Mausohr (Myotis myotis). Ein unvergessliches Abenteuer auch für die jungen Teilnehmer: “Beim Leuchtturm war eine ur-coole Riesengrille!”, strahlte der 12-jährige Valentin. Eine große Erdkröte rief bei der 9-jährigen Liya einerseits Begeisterung, aber auch einen kleinen Schrecken hervor: “Ich hab mich so erschrocken als die Kröte in der Dunkelheit vor meine Füße gehüpft ist!”
Fest der Artenvielfalt
Für jede Menge Spaß und Wissenswertes rund um die Artenvielfalt sorgte das Programm beim Fest der Artenvielfalt: Neben Naturführungen für Groß und Klein zu den Themen “Reben- und Sortenvielfalt”, “Botanik und Pilze” sowie “Vögel und Wildbienen”, konnten Besucher etwa beim Mikrotheater des Naturhistorischen Museums Wien Kleinsttiere auf großer Leinwand erleben. Bei 17 Infoständen konnten sich Interessierte über die heimische Natur und den Biosphärenpark Wienerwald informieren und mit Reptilien und Schnecken auf Tuchfühlung gehen. Besonders beliebt bei den kleinen Gästen war das bunte und abwechslungsreiche Kinderprogramm. Auf der Bühne diskutierten bei den Biodiversity-TalksExpertIen über den Klimawandel und damit einhergehende Probleme wie Trockenheit und nötige Anpassungen.
Für das leibliche Wohl sorgten heimische Bio-Betriebe und Partnerbetriebe des Biosphärenpark Wienerwald. Tolle Preise gab es beim Artenschätzspiel zu gewinnen – dabei galt es die Anzahl der Arten zu schätzen, die die ExpertInnen innerhalb von 24 Stunden im Untersuchungsgebiet in Klosterneuburg nachweisen konnten.