Der Notruf in unseren Öffi-Linien wird barrierefrei

Öffi-Stadtrat Peter Hanke, Wiener-Linien-GF Alexandra Reinagl und Hans-Jürgen Groß, Konzernbeauftragter für Barrierefreiheit, präsentieren den neuen, barrierefreien Notruf in der U4-Station Friedensbrücke. ©PID/Ismail Gökmen

Bis 2026 werden 550 Notsprecheinrichtungen in U-Bahn-Stationen und Aufzügen durch barrierefreie Notrufe ersetzt. Ergänzend zur Sprechfunktion können Notrufe künftig auch via Touchscreen abgesetzt werden. Für blinde Menschen sind die Bedienelemente mit Brailleschrift, taktilen Symbolen und taktiler Pyramidenschrift versehen.

Die Wiener Linien zählen zu den ersten Verkehrsbetrieben weltweit, die ihre Notrufeinrichtungen nach dem Mehr-Sinne-Prinzip gestalten. Ab sofort können gehörlose Fahrgäste sowie Menschen mit Sprach- oder Lernschwierigkeiten einen Notruf via Touchscreen absetzen. Für Öffi-Stadtrat Peter Hanke ist dies ein Meilenstein des Verkehrsbetriebs: „Mit der Einführung von Notrufen nach dem Mehr-Sinne-Prinzip zählen die Wiener Linien auch international zu den Vorreitern.“

Erster barrierefreier Notruf in Betrieb

Die erste barrierefreie Notrufeinrichtung wurde nun in der U4-Station Friedensbrücke installiert. Bis Ende des Jahres werden auch in den U-Bahn-Stationen Spittelau, Jägerstraße und Roßauer Lände die neuen Notrufe angebracht.  Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl erklärt: „Uns ist wichtig, dass im Notfall jeder Fahrgast schnell und einfach Hilfe holen und damit Leben retten kann.“

Wie setze ich einen Notruf ab?

Wer Hilfe benötigt, muss drei Sekunden lang die neue Notruftaste gedrückt halten. Daraufhin wird umgehend ein Sprechkontakt zur Betriebsleitstelle der Wiener Linien hergestellt. Zusätzlich erscheint auf einem Touchscreen der Eingabemodus für sprech- und hörbeeinträchtigte Personen. Mit leicht verständlichen Piktogrammen und einfacher Sprache (deutsch und englisch) kann die Art des Notfalls kommuniziert werden. Der Hauptkanal für den Notruf bleibt zwar weiterhin die Sprachverbindung mit der Leitstelle, für gehörlose Menschen oder Menschen mit Sprach- oder Lernschwierigkeiten gibt es nun aber zusätzlich den Notruf via Touchscreen. In beiden Fällen stellen die Mitarbeiter der Leitstelle den Standort der alarmierenden Person fest, leiten umgehend die notwendige Hilfe ein und verständigen bei Bedarf Polizei oder Rettung. Brailleschrift, taktile Symbole und Pyramidenschrift machen den Notruf auch für blinde Menschen möglich.

Wo finde ich die nächste Notrufstelle?

Auf jedem U-Bahnsteig befindet sich ein gut sichtbarer, grüner SOS-Würfel, der den Standort der Notrufstelle und des Zugnotstopps kennzeichnet. Auf jede dieser Notrufeinrichtungen ist auch eine Videokamera gerichtet, damit sich das Personal der Wiener Linien sofort ein Bild der Lage machen kann. Notrufeinrichtungen gibt es auch in allen Aufzügen der Wiener Linien.

Wann soll ich einen Notruf absetzen?

Wer selbst in eine Notlage gerät oder eine Situation beobachtet, die zu eskalieren droht, soll unverzüglich den Notruf betätigten. Auch wer sich nicht sicher ist, ob es sich um einen „echten“ Notfall handelt, sollte Hilfe holen. Denn für die Wiener Linien gilt der Grundsatz: Im Zweifel ist es ein Notfall!