Der Bärlauch ist eine der bekanntesten heimischen Wildpflanzen und erfreut sich in der Frühlingszeit großer Beliebtheit. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass der Bärlauch schon seit vielen Jahrhunderten bekannt ist. Bereits die alten Germanen erzählten einander, dass die Bären nach ihrem Winterschlaf von den würzigen Blättern des Bärlauchs naschen, um wieder zu Kräften zu kommen. So soll das aromatische Küchenkraut zu seinem Namen gekommen sein.
Tatsächlich steckt der Bärlauch voller Vitamine und Mineralstoffe. Er hat einen dreifach so hohen Vitamin C Gehalt wie Orangen und enthält unter anderem Eisen, Magnesium und gesunde Schwefelverbindungen, die dem „wilden Knoblauch“ seinen typischen Geruch verleihen.
Einige Studien haben gezeigt, dass Bärlauch helfen kann, den Cholesterinspiegel und Blutdruck zu senken, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken.
Wer sich selbst auf die Suche nach dem Frühlingsgewächs machen möchte, wird in Wien vielerorts fündig. Da der Bärlauch an schattigen und feuchten Orten wächst, lohnt sich ein Waldspaziergang in den Praterauen, der Floridsdorfer Au, im Pötzleinsdorfer Schlosspark oder den Steinhofgründen am Wilhelminenberg. Man sollte sich jedoch immer vorab über die rechtliche Lage informieren, denn in Naturschutzgebieten, wie den Donau-Auen in der Lobau, ist das Pflücken verboten.
Gefährliche Doppelgänger
Einige Pflanzen sehen dem Bärlauch jedoch zum Verwechseln ähnlich, allen voran das Maiglöckchen. Dieses hat nicht nur optisch große Ähnlichkeit, sondern erscheint auch etwa zur gleichen Zeit und in denselben Habitaten. So kann es schnell zu einem folgenschweren Fehlgriff kommen.
Das signifikanteste Merkmal des Bärlauchs ist der Knoblauchgeruch, der sich voll entfaltet, wenn man das Blatt zwischen den Fingern reibt. Aber Vorsicht: Hat man diesen Test einmal angewandt, kann der Geruch auf den Fingern die zukünftigen Proben verfälschen.
Daher sollte man vor dem Pflücken einen genauen Blick auf die Blätter werfen: Während beim Bärlauch nur ein Blatt pro Stängel wächst, umfassen die Blätter den Stängel beim Maiglöckchen paarweise. Außerdem ist das Bärlauchblatt im Gegensatz zu seinem giftigen Zwilling an der Unterseite matt.
So erntet man Bärlauch richtig
Damit sich der Bärlauch erholen und wieder neu austreiben kann, sollte man immer nur ein bis zwei Blätter pro Pflanze abschneiden (nicht abreißen!). So ist die Ernte auch im nächsten Jahr gesichert.