Am 10. April verwandelte sich die Brunnenpassage in einen Ort des Miteinanders, der Wertschätzung und der gelebten Solidarität.
Mehr als 100 Gäste feierten dort die Verleihung des Bock Preises 2025, einer Auszeichnung für geflüchtete Menschen, die sich in Österreich in herausragender Weise ehrenamtlich engagieren. Der Abend war geprägt von bewegenden Geschichten, inspirierenden Projekten und einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit.
Drei Menschen, drei Wege, ein gemeinsames Ziel
Die diesjährigen Preisträger*innen – Shaher Alyousef, Samireh Golzar und Dr. Suad Mohamed – verbindet der Wunsch, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Trotz ihrer Fluchterfahrung zeigen sie, wie groß die Kraft freiwilligen Engagements sein kann.
- Shaher Alyousef, Sportlehrer aus Syrien, engagiert sich von Wien aus für eine Schule im syrisch-türkischen Grenzgebiet, die er selbst mitgegründet hat. Heute bildet er dort Lehrkräfte aus – ein starkes Zeichen für Bildungszugang unter schwierigsten Bedingungen.
- Samireh Golzar, wohnhaft in Feldkirch, schafft mit Gartenprojekten und dem Begegnungsraum im Naflahus Orte der Gemeinschaft für Frauen mit Fluchterfahrung. Ihre Arbeit stärkt Selbstbestimmung und interkulturellen Dialog.
- Dr. Suad Mohamed aus Somalia macht mit ihrem „Global Health Club“ Gesundheitswissen für viele zugänglich. Ihre mehrsprachigen Angebote helfen Menschen, ihre Gesundheit besser zu verstehen und aktiv mitzugestalten.
Rekordbeteiligung und prominente Jury
Noch nie war das Feld der Nominierten so groß wie 2025: 43 beeindruckende Einreichungen wurden gesichtet. Die Jury – darunter Persönlichkeiten wie Johannes Rauch, Barbara Stöckl und Nicola Werdenigg – hatte keine leichte Aufgabe. Die Auswahl zeigt: Es gibt viele stille Held*innen, deren Geschichten erzählt werden sollten.
Ein Preis, der sichtbar macht
Der Bock Preis erinnert nicht nur an die Namensgeberin Ute Bock und ihr unermüdliches Engagement für Geflüchtete, sondern setzt auch ein starkes Zeichen: Geflüchtete Menschen sind aktive Mitgestalter*innen unserer Gesellschaft. „Wir wollen zeigen, welchen wertvollen Beitrag sie leisten“, sagt Dr. Alfred Fogarassy vom Flüchtlingsprojekt Ute Bock.
Seit seiner Gründung 2019 wird der Preis jährlich vergeben und von der Fogarassy Privatstiftung getragen. Jede Preisträger*in erhält 600 Euro – doch der wahre Wert liegt in der Sichtbarkeit und Wertschätzung, die mit dem Preis einhergehen.
Musik, Kulinarik und Solidarität
Die Verleihung wurde musikalisch von Sängerin VIA begleitet, stand unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und wurde von Bewohner*innen des Ute Bock Hauses unterstützt. Für kulinarische Highlights sorgten die Initiativen von Speisen Ohne Grenzen – ein Fest für alle Sinne und ein starkes Symbol für gelebte Integration.