Hilfe zur Selbsthilfe: Start-up edupression revolutioniert mit App den Kampf gegen Depressionen

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Die Corona-Krise wurde für viele Menschen nicht nur zu einer finanziellen, sondern auch zu einer psychischen Belastung. Die Folge: Depressionen nehmen stetig zu und kosten der Volkswirtschaft jährlich Milliarden. Das niederösterreichische Start-up edupression.com hat in Kooperation mit der MedUni Wien eine innovative Online-Plattform entwickelt, die Hilfe im Kampf gegen Depressionen bietet. Ein rein evidenzbasiertes Selbsthilfeprogramm unterstützt depressive Menschen bei der Behandlung sowie Prävention ihrer Krankheit und vermittelt Wissen rund um das eigene Leiden. Zudem sorgt ein Stimmungsdiagramm für eine frühzeitige Symptomerkennung und ein optimales Behandlungsergebnis. Neben Betroffenen richtet sich die Plattform auch an Therapeuten und Unternehmen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Häufigkeit von depressiven Krankheitsbildern in Österreichs Bevölkerung verfünffacht. Lag die Verbreitung depressiver Zustände vor Beginn noch bei knapp fünf Prozent, betrug sie Anfang des Jahres 2021 bereits mehr als 25 Prozent. Das niederösterreichische Start-up edupression.com hat nun eine Plattform entwickelt, die unipolar depressive Menschen dabei unterstützt, ihre Krankheit zu verstehen, damit umzugehen und diese schlussendlich zu überwinden. „Unsere Vision bei edupression ist es, einen sicheren Ort für Menschen zu schaffen, die an einer Depression leiden“, erklärt Daniel Amann, Geschäftsführer des Start-ups. Das niederschwellige Online-Angebot wurde von einem multidisziplinären Team aus Ärzten und Psychologen entwickelt, umfasst in Summe 59 Einheiten aus unterschiedlichen Bereichen und enthält Videos, Informationselemente, Quizze und Übungen.

Depressionen kosten jährlich Milliarden 
Die Folgen psychischer Erkrankungen kosteten die EU laut einer Schätzung noch vor dem Aufkommen von Corona mehr als vier Prozent des BIP, also über 600 Milliarden Euro. „Psychische Erkrankungen sind nicht nur für Betroffene belastend, auch die wirtschaftlichen Folgen für den Staat sind enorm“, erläutert Amann und ergänzt: „Aufgrund der psychischen Folgen der Pandemie steigen diese Ausgaben noch einmal erheblich an.“ Neben den Behandlungskosten sind auch indirekte Kosten, wie eine eingeschränkte Produktivität am Arbeitsplatz oder die Arbeitsunfähigkeit ein wesentlicher Faktor. „Durch eine bessere Behandlung und Betreuung depressiver Menschen können diese Kosten künftig deutlich reduziert werden“, ist sich Amann sicher. Digitale eHealth-Anwendungen wie edupression.com sind in ihrer Behandlungsmethodik nicht nur praktikabel, sondern vor allem kosteneffizient.

Online-Pionier evidenzbasierter Depressionsbehandlung       
In der Entwicklung und Entstehung legte edupression.com den Fokus stets auf die neuesten Erkenntnisse der Depressionsforschung. „Unsere Plattform stützt sich ausnahmslos auf wissenschaftlich-medizinisch fundierte Erkenntnisse und wird in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung, insbesondere der MedUni Wien, stetig weiterentwickelt“, so Amann. Besonders Prof. Dr. Lukas Pezawas, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin an der MedUni Wien, war an der Entwicklung von edupression.com maßgeblich beteiligt. Das Ergebnis stellt eine vollständig evidenzbasierte Depressionsbehandlung dar, die sowohl in der Behandlung als auch in der Prävention von Depressionen Anwendung findet. Einzigartig ist das Programm in seiner Vielfalt: „Mit der Fülle unseres Angebots bieten wir die weltweit umfangreichste Plattform für Psychoedukation an“, betont der Geschäftsführer. edupression.com ist rund um den Globus verfügbar und kann sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch genutzt werden.

Wissensvermittlung im Fokus      
Anders als bisher entwickelte Hilfsprogramme für psychische Krankheiten vermittelt edupression.com keine psychologischen Dienstleistungen, sondern setzt auf das Konzept der Psychoedukation. Dabei wird Patienten umfangreiches Wissen zum Thema Depressionen gelehrt, wodurch sie schlussendlich zu Experten rund um die eigene Krankheit werden sollen. „Dadurch wird die Motivation der Patienten erhöht und gleichzeitig können Muster frühzeitig erkannt sowie Verhaltensänderungen eingeleitet werden“, führt Amann aus. Ziel ist es, praktische Erkenntnisse zu vermitteln, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und Rückfälle zu verhindern. Vorweg hilft das Stimmungsdiagramm dabei, Krankheitszusammenhänge und Episoden frühzeitig zu erkennen und ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen. In der Regel rechnet Amann bereits innerhalb von drei Monaten mit positiven Ergebnissen der Behandlung.

Tool auch für Therapeuten und Firmen   
Die Nutzung von edupression.com ist sowohl alleine, als auch im Zuge der Behandlung durch einen Therapeuten möglich: „Es besteht die Möglichkeit, seinen Therapeuten auf die Plattform einzuladen und die Inhalte gemeinsam zu nutzen. Wir möchten die herkömmlichen Behandlungsmethoden nicht ersetzen, sondern ergänzen“, so Amann. Zudem richtet sich die Plattform auch an Unternehmen – Depressionen und Burnouts sind nämlich die weltweit häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. „Unternehmen können ihren Mitarbeitern unser Programm einfach und digital zur Verfügung stellen“, informiert Amann. Damit würden die Firmen nicht nur die Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern sicherstellen, sondern gleichzeitig auch frühzeitig Symptome erkennen und dadurch Krankenstandstage reduzieren, was wiederum die Produktivität erhöht. Das Programm kann dabei stets auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten werden.

Neben der Internet-Version ist edupression.com für seine Nutzer mittlerweile auch kostenlos im Google Play Store sowie im Apple App Store erhältlich.