Einbruchszahlen steigen: Polizei gibt Tipps

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Generell sind die Einbruchszahlen zwar gestiegen, aufgrund der Beschränkungen während der Pandemie kann die Saison 2020/2021 aber nicht zum Vergleich herangezogen werden. Die gute Nachricht: Nimmt man als Referenz-Zeitraum das Jahr vor Corona, kam es sogar zu einem Rückgang der Delikte. 

Zwischen Anfang November 2022 und Ende Jänner diesen Jahres kam es in Österreich zu 992 Dämmerungseinbrüchen. Das ist zwar eine Steigerung von 682 Einbrüchen zum Vorjahr, aufgrund der Covid-19-Maßnahmen kann diese Saison 2020/21 allerdings nicht als Referenz-Zeitraum dienen. Ein Vergleich mit dem Jahr vor der Pandemie zeigt allerdings einen Rückgang der Einbrüche um 11,3 Prozent. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das um 127 weniger Dämmerungseinbrüche als in der Saison vor Corona.

Tägliche Analyse und Prävention

Das Bundeskriminalamt analysiert täglich die auftretenden Hotspots. Diese Analysen werden anschließend den Landespolizeidirektionen zur Verfügung gestellt, die darauf aufbauend auf verstärkte Streifentätigkeit veranlassen. Die Bevölkerung zu mehr Achtsamkeit aufzurufen, ist ein wichtiger Punkt in der Präventionsarbeit. Ebenso ist es notwendig, den Menschen die Scheu vor Meldungen bei der Polizei zu nehmen, denn nur mit ihrer Hilfe können Verbrechen verhindert und Kriminelle gefasst werden.

Wohnungseinbrüche sind ein ganzjähriges Phänomen

Analysen zeigen, dass Einbrüche nicht nur in der Dämmerung und im Winter stattfinden. In der warmen Jahreszeit nutzen Kriminelle dafür häufig die Vormittagsstunden zwischen 10 und 13 Uhr, wenn die Bewohner meist außer Haus. Zu den Tatorten zählen Wohnungen und Häuser, die für die Räuber eine „günstige Gelegenheit“ bieten. Gekippte Fenster, ungesicherte Eingangstüren oder offensichtliche Abwesenheit der Eigentümer wirken einladend. Das Eindringen in schlecht gesicherte Objekte dauert oft nur wenige Sekunden. Um Einbrüche möglichst zu verhindern, gibt die Kriminalprävention Tipps, wie man sich bestmöglich schützen kann.

Das  empfiehlt die Polizei

  •  ÖNORM B5338 geprüfte Sicherheitstüren der Widerstandsklasse 3 bieten im Privatwohnbereich ausreichenden Widerstand. Erkundigen Sie sich über Förderungen in Ihrem Bundesland.
  •  Sicherheitsfenster der Widerstandsklasse 2 sollten mit einer Pilzzapfenverriegelung an mehreren Stellen und bruchsicherer Verglasung beziehungsweise Folierung ausgestattet sein.
  • standartmäßig verbaute Türen und Fenster sowie Terrassen- und Balkontüren können preisgünstig nachgerüstet werden. Fenster können mit verschließbaren Griffen und Aushebesicherungen nachgerüstet werden.
  • Der Schließzylinder bei Eingangstüren sollte vom Schließblech gegen Abreißen geschützt sein, ein zusätzliches Schloss könnte ein weiteres Hindernis darstellen. Jeder Teil des Schloßzylinders, den man mit den Fingern angreifen kann, kann mit einfachstem Werkzeug abgerissen werden.
  • Eine Alarmanlage kann als sinnvolle Ergänzung zur Eigenheimsicherheit beitragen. Die Polizei empfiehlt dabei die Berücksichtigung bei der Planung oder Renovierung des Eigenheims. Die Bedienung sollte den Anwender nicht überfordern.

Darüber hinaus empfiehlt die Polizei den Hausverstand zu nutzen:

  • Gute Nachbarschaft und gegenseitige Hilfe sind sehr wichtig. Hohe Aufmerksamkeit und Zusammenhalt schrecken Täter ab.
  •  Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit. Leeren Sie Briefkästen und beseitigen Sie Werbematerial. Es soll kein unbewohnter Eindruck entstehen. Bei längerer Abwesenheit sollte eine Vertrauensperson oder Nachbarn regelmäßig nach dem Rechten sehen.
  • Schließen Sie Fenster, Terrassen- und Balkontüren auch bei nur kurzer Abwesenheit und lassen sie diese nie gekippt.
  •  Auch Alarmanlagen und Schließvorrichtungen sollten bei nur kurzer Abwesenheit zur Anwendung kommen.
  •  Verwenden Sie bei Abwesenheit in den Abendstunden Zeitschaltuhren, die Lampen oder Radiogeräte aktivieren. Auch ein TV-Simulator kann den Eindruck erwecken, dass jemand zu Hause ist.

Die Kriminalprävention bietet kostenlose Beratungen zu dem Thema an und ist österreichweit unter der Telefonnummer 059 133 oder über jede Polizeidienststelle erreichbar.
Verdächtige Wahrnehmungen und Einbrüche können unter der Notrufnummer 133 gemeldet werden.

Hans Steiner
Chefredakteur