Energiezukunft im Gemeindebau: Erste Erdwärmepumpe läuft

(v.l.n.r.) Penzings Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner, Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Wiener Wohnen-Direktorin Karin Ramser. @ Stadt Wien/Martin Votava

In der Deutschordenstraße in Penzing geht der erste Wiener Gemeindebau mit klimaneutraler Energieversorgung an den Start. 110 Wohnungen werden künftig mit Erdwärme beheizt. Ein Vorzeigeprojekt für die Energiewende.

Erstmals wurde ein Wiener Gemeindebau komplett auf eine nachhaltige Wärmepumpenanlage umgestellt. In der Deutschordenstraße 7-25 läuft der Probebetrieb bereits erfolgreich. 18 Wohnungen werden schon versorgt, bis Mitte April kommen 90 weitere hinzu. Bis zur nächsten Heizsaison werden alle Mieter:innen, die sich für den Umstieg entschieden haben, klimafreundlich beheizt.

Mit diesem ‚Raus aus Gas‘-Pilotprojekt zeigt der Wiener Gemeindebau vor, wie bestehende Wohnhausanlagen fit für die Zukunft gemacht werden können“, sagt Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál. Möglich macht das eine umfassende thermische Sanierung, die den Heizwärmebedarf um 75 Prozent reduziert.

Wie funktioniert das neue System?

Zwölf Erdwärmesonden reichen bis zu 120 Meter tief in den Boden. Dort gewonnene Erdwärme wird mit Wärmepumpen verstärkt und für Heizung und Warmwasser genutzt. Künftig soll der Strombedarf dafür zum Teil durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach gedeckt werden.

Die Anlage ist ein Gemeinschaftsprojekt von Wiener Wohnen und Wien Energie. Geschäftsführer Michael Strebl betont: „Gemeinsam finden wir innovative Lösungen, die leistbar, effizient und klimafreundlich sind.“

Freiwilliger Umstieg mit Förderung

Für Mieter:innen ist der Umstieg auf das neue Heizsystem freiwillig. Rund 80 Prozent der Bewohner:innen haben sich bereits entschieden, ihre Wohnungen umzustellen. Die Stadt Wien unterstützt den Umstieg mit einer Prämie von bis zu 1.500 Euro.

Es ist uns wichtig, alle Mieter:innen intensiv zu beraten und zu begleiten“, sagt Wiener Wohnen-Direktorin Karin Ramser. Wer sich später für die klimafreundliche Wärme entscheidet, kann jederzeit umsteigen.

Mehr Projekte für eine klimaneutrale Stadt

Der Umstieg in der Deutschordenstraße ist erst der Anfang. In den kommenden Jahren werden weitere Gemeindebauten in Hietzing, Hernals, Döbling und Liesing mit Wärmepumpen ausgestattet. „Die Energiewende ist in Wien längst Realität“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Neben dem Heizungssystem wurden in der Deutschordenstraße auch die Wohnqualität verbessert: neue Fenster, besser gedämmte Fassaden, barrierefreie Zugänge und neue Brandschutzmaßnahmen.