EU-Wahl in Wien: 1.139.768 dürfen die Stimme abgeben

EU-Parlament: 350 Millionen Wähler aus 27 Mitgliedsstaaten sind alle fünf Jahre aufgerufen, neue Vertreter zu wählen (Bild: Istock by Getty Images).

Zum Leidwesen vieler Wiener war der Wahlkampf von persönlich-privaten Untergriffen geprägt. Aufgrund der Schlammschlacht ist mit einer eher niedrigen Wahlbeteiligung zu rechnen. Am 9. Juni nach 17 Uhr weiß man mehr.

Mehr als 1,1 Millionen Wiener Wähler sind am Sonntag wahlberechtigt. In der Gesamtzahl von 1.139.768 Personen sind die jeweils in Wien wahlberechtigten 11.015 Auslandsösterreicher und 15.638 nichtösterreichische EU-Bürger enthalten. Am Wahlsonntag stehen in 23 Bezirken insgesamt 1.502 Wahllokale zur Verfügung. Wo gewählt werden kann, wurde den Wienern zwei Wochen vor der Wahl per Post mitgeteilt. Weitere Infos sind bei Unklarheiten online unter http://www.wien.gv.at/wahlen verfügbar.

Alles Schilling

Wäre die grüne Causa Schilling nicht gewesen, hätten viele nicht bemerkt, dass eine bundesweite Wahl bevorsteht. Es mangelte an interessanten Themen. Zur Ausgangslage in Wien ist zu sagen, dass bei der letzten EU-Wahl 2019 die SPÖ mit 30,3 % klare Nummer eins vor ÖVP (21,4 %), Grünen (20,8 %), FPÖ (14,4 %) und Neos (10,2 %) war. Kann SPÖ-Spitzen­kandidat Andreas Schieder den Spitzenplatz verteidi­gen, wird auch das bundesweite Ergebnis respektabel sein. Spitzenkandidat der ÖVP ist Reinhold Lopatka, der FPÖ Harald Vilimsky, der Grünen Lena Schilling und der Neos Helmut Brandstätter. Laut Umfragen liegt die FPÖ weit vorn.

Wahlbeteiligung 2019 höher

Ein Blick in die statistische Vergangenheit zeigt Überraschendes: Im Jahr 2019 war die Beteiligung in Österreich mit 59,8 % erheblich höher als 2014 (45,4 %), 2009 (46 %) und 2004 (42,4 %). Und jeweils auch höher als im EU-Durchschnitt: Hier gab es 2019 eine Beteiligung von 50,7 % und 2014 waren es 42,6 %. Man wird sehen, wie es diesmal aussieht – alle TV-Sender (ORF, Servus, Puls4, ATV) werden nach 17 Uhr umfassend berichten.

Hans Steiner
Chefredakteur