Finanzierung für Naturschutz-Areal Breitenlee gesichert

Die Finanzierung zur Renaturierung der ehemaligen „Bahnhofs-Gstättn" in Breitenlee konnte nun gesichert werden. © Naturschutzbund/Johannes Hill

Die Stadt Wien hat einen entscheidenden Schritt zur Renaturierung des ehemaligen Güterbahnhofs Breitenlee gemacht. Dank der Förderzusage des österreichischen Biodiversitätsfonds ist die Finanzierung des Ankaufs der 65 Hektar großen Fläche gesichert. Mit diesem Projekt schafft man einen wichtigen Naturraum, der den Arten- und Klimaschutz mitten in der Stadt stärkt.

Mit der finanziellen Unterstützung des Biodiversitätsfonds und einem beantragten EU-LIFE-Projekt soll das Gelände in ein Natura 2000-Gebiet umgewandelt werden. Alte Gewerbeflächen werden entsiegelt, invasive Pflanzen entfernt und wertvolle Lebensräume wie Trockenrasen und Steppen rekultiviert. Neue Lebensräume für Wildbienen, Amphibien und Reptilien sind ebenso geplant wie die Einrichtung einer nachhaltigen Weidelandschaft. Diese Flächen, die bis zu dreimal mehr CO₂ speichern als Wälder, sind ein starkes Signal gegen die Biodiversitäts- und Klimakrise.

Ein Lebensraum für Mensch und Natur

Neben der Rückkehr der Natur ist das Areal dann auch den Menschen zugänglich. Geplant sind behutsame Wegeführungen, Beobachtungsplätze und Umweltbildungsangebote. „Wir wollen die Natur schützen und gleichzeitig der Bevölkerung die Möglichkeit geben, diese Schätze respektvoll zu erleben“, erklärt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Langfristig ist auch ein Info-Haus vorgesehen, das ökologische Zusammenhänge erklärt und lokal hergestellte Bio-Produkte anbietet.

Ein Natur-Korridor für seltene Arten

Das Naturschutz-Areal Breitenlee schließt eine wichtige Lücke zwischen Bisamberg und Lobau. Mit seinen 90 Hektar wird es ein Refugium für geschützte Arten wie Neuntöter, Orchideen und über 140 Wildbienenarten. Zudem beherbergt es die letzte pannonische Binnendüne Wiens. Bereits seit der Stilllegung des Bahnhofs 1945 hat sich hier ein einzigartiger Biotopkomplex entwickelt, der nun langfristig erhalten und weiterentwickelt wird. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Naturschutz, Klimaschutz und Erholung Hand in Hand gehen können – ein Gewinn für die Natur und die Menschen Wiens.

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