Gartenbaukino: Kultkino bezaubert weiter

Chris Mavric, Alexi Pelekanos

Als das Gartenbaukino am Parkring 12 vor knapp 61 Jahren, im ­Dezember 1960, eröffnete, war niemand Geringerer als Weltstar Kirk Douglas mit seinem Film „Spartacus“ zu Gast im größten Kino des Landes. Und er dürfte eine ähnliche Atmosphäre vor­gefunden haben, wie sie sich Gästen dieser Tage präsentiert. Denn das in die Jahre gekom­mene Kino wurde nach mehrjährigen Planungs-, Konzeptions- und Bauarbeiten Mitte Oktober feierlich wieder­eröffnet. Knapp 3,3 Millionen Euro waren für die ­Generalsanierung des geschichts­trächtigen Hauses notwendig. Davon kamen 2 Millionen Euro von der Stadt und rund 600.000 Euro vom Bund. Im Zuge der Sanierungs­arbeiten wurden auch Elektrik, Brandschutz und ­Sicherheit auf den neu­esten Stand der Technik ­gebracht. 18 Kilometer Kabel und 600 Laufmeter Induk­tionskabel wurden innerhalb der ­Mauern verlegt.

Crowdfunding

Beeindruckend ist auch die Leistung der heimischen ­Kinofans. Über eine große Crowdfunding-Kampagne wurden von gut 2.000 Wiener Filmbegeisterten rund 260.000 Euro gestemmt. Dafür gab es auch besondere Goodies, von Kinotickets über die Namensplakette am Kinosessel bis zu eigenen Matinee-Vorführungen im großen Saal.

„Wien hat sein Gartenbaukino wieder“, freut sich Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler über die Wiedereröffnung des Arthouse-Kinos. „Die behutsame Renovierung bringt den Stil, Charme und die archi­tektonische Handschrift der 1960er Jahre noch mehr zur Geltung. Mit seinen 736 Sitzplätzen ist das Gartenbaukino für Premieren und Festivals, allen voran die Viennale, unersetzlich. Die Stadt hat aktiv und maßgeblich dazu beigetragen, ­dieses einmalige und einzigartige Kinojuwel zu erhalten. Ich freue mich darauf, wenn sich Wiens berühmtester roter Vorhang wieder hebt, es dunkel wird im Saal und es heißt ‚Film ab‘!“ Schon in den nächsten Wochen warten ­einige Highlights auf die ­städtischen Cineasten.

Nächste Höhepunkte

Nachdem die Viennale erfolgreich absolviert wurde, stehen im November und Dezember zwei Top-Filme der Festspiele von Cannes auf dem Programm. Ab 19. 11. „Große Freiheit“ von Sebastian Meise, ab 16. 12 „Annette“ von Leos Carax. Am Silvesterabend ­lassen dann ­Maschek das Jahr Revue passieren. Auch 2022 stehen schon einige Top-­Veranstaltungen fest: die ­Oscar-Nacht am 27. Februar und der ­Besuch der Autorin Fran ­Lebowitz aus New York am 13. 3. Infos: ­­www.gartenbaukino.at