Wie viel Platz Fußgänger und Radler in Wien haben

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Wie großzügig sind die Wiener Bezirke mit Gehsteigen, Fußgängerzonen und Radwegen? Eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) beleuchtet die Verteilung der Verkehrsflächen in den Wiener Bezirken und zeigt deutliche Unterschiede auf.

Innere Stadt und Neubau am Siegerpodest

Während in der Inneren Stadt und in Neubau über 40 Prozent der Verkehrsflächen Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung stehen, sind es in Simmering und in der Donaustadt nur knapp 25 Prozent. Besonders bemerkenswert ist, dass Hietzing als einziger Bezirk Wiens keine Fußgängerzone aufweist.

Der 1. Bezirk profitiert von den zahlreichen Fußgängerzonen, die in den 70er Jahren im Zuge des U-Bahnbaus errichtet wurde. „Auch der aktuelle U-Bahnbau sollte genutzt werden, um die Oberfläche neu zu gestalten und fit für die Zukunft zu machen. Das heißt konkret, mehr Bäume, mehr Grünflächen und mehr Platz zum Gehen und Radfahren“, erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.

Doppelt so viel Platz für Autoverkehr

Doch auch im Vergleich zur Gesamtfläche der Wiener Gemeindestraßen bleibt festzustellen, dass dem Autoverkehr mehr als doppelt so viel Platz zur Verfügung steht. Dabei legen die Wienerinnen und Wiener täglich 44 Prozent ihrer Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück, während es lediglich 26 Prozent sind, die sie mit dem Auto zurücklegen.

Bewegungsaktive Mobilität am Vormarsch

Der VCÖ fordert angesichts dieser Zahlen eine Umverteilung der Verkehrsflächen zugunsten bewegungsaktiver Mobilität, die nicht nur klimafreundlich, sondern auch gesund und kosteneffizient ist. Mit einem größeren Anteil an Gehsteigen, Fußgängerzonen und Radwegen kann man einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität leisten.

Maßnahmen setzen

Im ersten Schritt sind zu schmale Gehsteige rasch zu verbreitern. Durch die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung ist in den Straßen Platz frei geworden, wo früher Autos aus dem Wiener Umland abgestellt wurden. Außerdem ist der weitere Ausbau der Radinfrastruktur wichtig, da die Sicherheit für die steigende Anzahl der Radfahrerinnen und Radfahrer gewährleistet werden muss.

Hier das Ranking der Bezirke:

1. Innere Stadt: 44,6 Prozent  
2. Neubau: 41,0 Prozent 
3. Mariahilf: 39,9 Prozent
4. Josefstadt:  37,4 Prozent
5. Wieden: 35,9 Prozent
6. Alsergrund: 34,4 Prozent
7. Rudolfsheim-Fünfhaus: 34,3 Prozent
8. Ottakring: 34,2 Prozent
9. Meidling: 33,9 Prozent
10. Margareten: 33,6 Prozent
11. Landstraße: 33,3 Prozent
12. Währing: 32,9 Prozent

13. Brigittenau: 31,8 Prozent
14. Favoriten: 31,2 Prozent
14. Leopoldstadt: 31,2 Prozent
16. Hernals: 30,7 Prozent
17. Döbling: 27,9 Prozent
18. Hietzing: 27,4 Prozent
18. Floridsdorf: 27,4 Prozent
20. Liesing: 27,1 Prozent
20. Penzing: 27,1 Prozent
22. Simmering: 25,0 Prozent
23. Donaustadt: 22,8 Prozent