Geschichten, die verbinden: Der Ringturm als Bibliothek

Ringturmverhüllung 2025: „Verbindende Geschichten“ am Ringturm feierlich eröffnet © Wiener Städtische Versicherungsverein

Der Ringturm trägt diesen Sommer Bücher. Mit „Verbindende Geschichten“ hat der polnische Künstler Marcin Maciejowski Wiens größtes Kunstwerk geschaffen. Die Verhüllung macht deutlich: Kunst verbindet, Bücher auch – und Wien sowieso.

Am 16. Juni wurde Wiens größte Kunstinstallation feierlich eröffnet. Der polnische Künstler Marcin Maciejowski hat den Ringturm in eine gigantische Hausbibliothek verwandelt. Das Werk trägt den Titel „Verbindende Geschichten“ und zeigt einen Mann, der sich nach einem Buch streckt – nicht für sich allein, sondern um es weiterzugeben. Eine Szene voller Symbolkraft.

Dieses Buch wird nicht nur zu meiner Geschichte werden, sondern auch zu Deiner“, ist auf dem Kunstwerk zu lesen. Es geht um geteiltes Wissen, um Begegnung, um Verstehen. Genau das, was Bücher und Kunst können: Verbindungen schaffen.

Kunst für den öffentlichen Raum

Bereits zum 17. Mal wurde der Ringturm auf Initiative des Wiener Städtischen Versicherungsvereins verhüllt. Für Marcin Maciejowski ist es eine besondere Ehre, mit seinem Werk Teil dieser Tradition zu sein. „Dass mein Werk im Herzen Wiens so sichtbar wird, erfüllt mich mit großer Freude“, sagt der Künstler.

Auch Dr. Jolanta Miśkowiec, Direktorin des Polnischen Instituts Wien, betont die Bedeutung des Projekts: „Wien ist seit Jahrzehnten eine Stadt, in der die polnische Kultur präsent ist – und auf lebendige Resonanz stößt.“ Mit dieser Verhüllung wird zeitgenössische polnische Kunst sichtbarer denn je.

70 Jahre Ringturm – 70 Jahre Geschichten

Der Zeitpunkt für diese Verhüllung hätte kaum besser gewählt sein können: Der Ringturm feiert 2025 sein 70-jähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung 1955 prägt er Wiens Skyline. Von Anfang an war er mehr als nur Bürogebäude – er war Symbol für Fortschritt, für internationale Verbindungen und für Aufbruch.

Mit der offiziellen Enthüllung schreiben wir ‚Verbindende Geschichten‘ nicht nur im geschäftlichen und kulturellen Miteinander weiter, sondern schlagen ein neues Kapitel auf“, so Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins.

Kunst, die bleibt – und weitergetragen wird

Das Kunstwerk bleibt den Sommer über am Ringturm zu sehen – bis Ende September. Danach endet die Geschichte aber nicht. Die Verhüllung wird weiterverarbeitet: In Handarbeit entstehen aus den bedruckten Netzbahnen rund 500 Taschen. Produziert werden sie von Mitarbeiter:innen des sozialintegrativen Wiener Labels „gabarage upcycling design“. Damit geht die Idee des Teilens weiter – ganz im Sinn des Kunstwerks.

Alle Infos zur Verhüllung und den bisherigen Projekten: www.wst-versicherungsverein.at