Goldenes Ehrenzeichen für Bäckermeister Kurt Mann

©Stadt Wien/Jobst

Am Freitag wurde der Wiener Unternehmer und Bäcker- sowie Konditormeister Kurt Mann im Stadtsenatssitzungssaal des Wiener Rathauses geehrt.

Bürgermeister Michael Ludwig überreichte ihm das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien“ und würdigte damit die besonderen Leistungen Manns und seines Traditionsunternehmens.

Wiener Traditionsbetriebe prägen die Stadt

In seiner Begrüßung hob Bürgermeister Ludwig die Bedeutung der rund 170 Wiener Traditions- und Familienbetriebe hervor. Diese Unternehmen gäben Wien ein unverwechselbares Gesicht und seien eng mit der Geschichte und dem Charme der Stadt verbunden. „Die Kurt Mann Bäckerei ist einer dieser Betriebe, eng mit Wien verbunden und aus unserer Stadt nicht mehr wegzudenken“, so Ludwig.

Kurt Mann habe es geschafft, aus dem kleinen Familienbetrieb seiner Eltern, in dem er schon in jungen Jahren ab den frühen Morgenstunden mitarbeitete, ein großes Unternehmen zu formen. Heute leitet er 80 Filialen und beschäftigt mehr als 800 Mitarbeiter*innen. Mann ist damit ein bedeutender Vertreter der Wiener Wirtschaft und ein Symbol für den Erfolg traditionsreicher Familienunternehmen.

Innovationskraft als Schlüssel zum Erfolg

Der Bürgermeister betonte in seiner Rede besonders die Innovationsfähigkeit Manns. Dieser habe es stets verstanden, den sich ständig verändernden Marktanforderungen im Lebensmittelbereich gerecht zu werden. Die Bäckereien von Mann verkaufen nicht nur 300 verschiedene Back- und Konditoreiwaren, sondern auch monatlich rund zwei Tonnen Kaffee, von dem 40 Prozent „to go“ verkauft werden. Diese Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sei ein entscheidender Faktor für den anhaltenden Erfolg des Unternehmens.

Disziplin und Tatendrang als persönliche Stärken

Ludwig würdigte zudem die Disziplin und den unermüdlichen Arbeitseifer Kurt Manns. Ein Zitat des Unternehmers verdeutliche diesen besonderen Tatendrang: „Die unnützeste Zeit im Leben ist das Schlafen. Sie können nichts bewegen, können nicht nachdenken. Sie können nur träumen. Und der Traum bleibt natürlich ein Traum.“ Dieses Zitat, so Ludwig, unterstreiche die Arbeitsmoral und das Engagement Manns, die maßgeblich zu seinem Erfolg beigetragen haben.

Würdigung der Verdienste für die Stadt Wien

In seiner Ansprache bedankte sich Bürgermeister Ludwig bei Kurt Mann für dessen außergewöhnliche Verdienste für Wien und bezeichnete ihn als einen der innovativsten Repräsentanten der erfolgreichen Wiener Traditionsbetriebe. Auch Manfred Ainedter, der Anwalt und Laudator, hob in seiner Rede die herausragenden Leistungen Manns hervor.

Kurt Mann und sein Unternehmen wurden mehrfach ausgezeichnet. Persönlich erhielt Kurt Mann 1984 den Titel Kommerzialrat, 1995 den Ehrensenator der Universität für Bodenkultur Wien und 2006 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Seine Bäckerei gewann zahlreiche Medaillen bei internationalen Brotwettbewerben und wurde mehrfach als bester Bäcker Wiens geehrt. Der Betrieb erhielt von der Stadt Wien im Rahmen des Ökobusiness-Plans 2008, 2011 und 2014 den ÖkoBonus sowie 2015 und 2019 das „TOP-Lehrbetrieb“-Siegel der Wirtschaftskammer Wien. Zweimal gewann das Unternehmen beim Falstaff Publikums-Voting und wurde für die Unterstützung des VinziMarkt Wien geehrt. 

Anton Mann, der Urgroßvater von Kurt Mann, gründete 1860 die Bäckerei DerMann in Oberweiden, Niederösterreich. Die erste Filiale in Wien wurde 1909 im 11. Bezirk, in der Landwehrstraße 6, eröffnet und ist noch heute in Betrieb. Im Jahr 1960 wurde das Sortiment der Bäckerei um Konditoreiwaren erweitert, 1986 eröffnete der erste Backshop. Seit Kurt Mann 1973 das Unternehmen übernommen hat, ist die Mitarbeiterinnenzahl von 30 auf über 800 angestiegen. 2004 bezog DerMann ein neues Backzentrum in Liesing, ein Jahr später wurde der „Brotway“ mit einer 200 Meter langen Besucherinnengalerie eröffnet. 2018 trat Michael Mann, der Sohn von Kurt Mann, in die Geschäftsführung ein und eröffnete in Guntramsdorf die insgesamt 80. Filiale des Unternehmens.